Digitalisierung und KI — beide haben längst Einzug gehalten in die Arbeitswelt von heute. Uns interessiert dabei vor allem: Was bedeuten die Veränderungen für Auszubildende und Lernende, aber auch fürs Lehrpersonal? Welche Risiken und Herausforderungen gilt es insbesondere in der Berufsbildung zu beachten? Und: Welche Potenziale zeigen sich, wenn wir digitale Tools klug und mit Sorgfalt einsetzen? Ein Situationsbericht.
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) schlägt einen pragmatischen Weg ein: Künstliche Intelligenz soll künftig lästige Alltagsaufgaben erledigen, damit mehr Zeit für das eigentliche Handwerk bleibt.
KI ist als Schlagwort omnipräsent. Aber wie sich die neuen Technologien nützlich in die Arbeitspraxis integrieren lassen, ist weit weniger erschlossen. Oft ist auch von „generativer KI“ die Rede. Wir zeigen verschiedene Entwicklungsstufen, um mit digitalen Helfern Zeit und Geld zu sparen. Fest steht: Die Potenziale sind immens.
Wie verändert KI das Lernen und die berufliche Bildung? Welche Berufe werden entstehen, welche verschwinden? Diesen und weiteren zentralen Fragen geht man an der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) nach. Expert*innen haben im Rahmen eines Forschungsprojekts zusammen mit Lernenden der Hochschule spannende, teils kontroverse Antworten gegeben.
Handwerksbetriebe kämpfen mit einem doppelten Problem: Während qualifizierte Fachkräfte fehlen, halten sich Kunden aufgrund politischer Unsicherheiten mit Aufträgen zurück. Das New Work-Konzept kann Betrieben dabei helfen, sich in diesem Spannungsfeld zu behaupten und gleichzeitig attraktiv für neue Mitarbeitende zu werden.
Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) hat zwei Forschungsarbeiten ausgezeichnet. Dr. Clarissa Pascoe und Dr. Stefan Nagel erhielten den renommierten Friedrich-Edding-Preis für Berufsbildungsforschung 2025.
Angehende Meister*innen in Thüringen können aufatmen: Ab 2026 soll die Meisterausbildung in Handwerk, Industrie und grünen Berufen durch staatliche Zuschüsse vollständig kostenfrei werden. Dies kündigten die Regierungsfraktionen von CDU, BSW und SPD in Erfurt an. Bislang wird die Meisterausbildung größtenteils durch das Meister-Bafög und teilweise rückzahlbare Darlehen finanziert, wobei etwa 25 % der Kosten von den Auszubildenden selbst getragen werden müssen.
Der Verband Bildungsmedien e. V. hat die im neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vereinbarten Bildungsmaßnahmen positiv bewertet. Der Verbandsvorsitzende Maximilian Schulyok betont jedoch, dass die geplanten Vorhaben nun auch zügig in die Praxis umgesetzt werden müssten.
Heute, am 5. Mai 2025, findet der jährliche Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Unter dem diesjährigen Motto „Neustart Inklusion“ werden bundesweit zahlreiche Aktionen durchgeführt, um auf die Rechte von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen.
Schüler*innen, bei denen der Hauptschulabschluss gefährdet ist, können an 24 Schulen in Sachsen-Anhalt im zweijährigen Modell „Produktives Lernen“ einen gleichwertigen Abschluss schaffen. So verbessern sie ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Erasmus+ erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere in der Berufsbildung. Rund 37.000 Azubis bekamen 2024 die Möglichkeit, durch ein Stipendium mit Erasmus+ ein Ausbildungspraktikum im europäischen Ausland zu absolvieren.
Deutschland soll in 20 Jahren klimaneutral sein. Das kann nur mit einem massiven Ausbau der Wind- und Solarenergie gelingen. Hierfür werden wiederum rund 300.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Nur: Können Bauelektriker*innen automatisch auch Windkraftanlagen installieren? Sind Dachdecker*innen immer auch in der Lage, Solaranlagen zu montieren? Welche Skills sollten sie mitbringen? Der Frage nach den erforderlichen Kompetenzen in den Klimajobs und ihrem Erwerb widmet sich diese aktuelle Studie.
Kompetenzen im Umweltschutz werden angesichts der klimatischen Veränderungen immer wichtiger. „Grüne Berufe“ erfreuen sich bei vielen Jugendlichen zudem immer größerer Beliebtheit. Ganz praktisch unterstützt das Portal „Planet Beruf“ Ausbilder*innen und Lehrkräfte dabei, Jugendlichen diese Kompetenzen bzw. unterschiedliche Ausbildungsberufe näherzubringen, bei denen „Green Skills“ gefragt sind. Dabei zeigt sich: Auch in vielen klassischen Berufen wie Bankkaufmann/-frau oder Schornsteinfeger*in spielen Umwelt- und Klimaschutz eine immer größere Rolle.
Eine zukunftsorientiertere Berufsbildung und entsprechende Angebote, die auf Umwelt und Nachhaltigkeit einzahlen, sind das Ziel verschiedener Förderprogramme und -initiativen. Wir haben uns drei näher angeschaut.
Das Schornsteinfegerhandwerk ist im Wandel: Die Energiewende bringt tiefgreifende Veränderungen in der Wärme- und Energieversorgung mit sich. Der Fokus verlagert sich zunehmend von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Energien.
Eine neue Studie der Universität Paderborn beleuchtet die Zusammenarbeit der drei zentralen Lernorte in der dualen Ausbildung: Berufsschulen, Ausbildungsbetriebe und überbetriebliche Berufsbildungsstätten. Es zeigt sich, dass unzureichend abgestimmte Ausbildungsinhalte und fehlende verbindliche Strukturen zu Herausforderungen führen.
Am 1. August 2026 tritt die neue Ausbildungsordnung für die Berufe der Bauwirtschaft in Kraft. Mit insgesamt 16 Umsetzungshilfen der Reihe „Ausbildung gestalten“ können sich Ausbilder*innen schon jetzt von den neuen gesetzlichen Vorgaben ein Bild machen und sich auf die modernisierte Ausbildung vorbereiten.
Forschende der Philipps-Universität Marburg haben über drei Jahre berufliche Schulen im Modellprojekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ bei der Stärkung von Demokratiebildung und Extremismusprävention begleitet. Ihr Ziel: Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften Sicherheit im Umgang mit demokratiefeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen zu vermitteln und die Entwicklung einer demokratischen (Berufs-)Schulkultur zu fördern.
In zahlreichen Berufsfeldern sind jeweils Frauen oder eben Mönner stark unterrepräsentiert. Am 3. April haben Jugendliche am Girls‘ bzw. Boys’ Day Gelegenheit, auch in solche Berufe hineinzuschnuppern, in denen ein Geschlecht noch immer stark in der Minderheit ist.
Eine aktuelle Studie des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ der Universität Konstanz liefert alarmierende Einblicke: Wo rechtspopulistische Parteien starken Zuspruch erfahren, leiden migrantische Auszubildende verstärkt unter Diskriminierung und gesundheitlichen Belastungen. Die Untersuchung belegt erstmals einen direkten Zusammenhang zwischen dem politischen Klima einer Region und dem Wohlbefinden junger Migrant*innen in der Berufsausbildung.
AusbildungWeltweit, das Förderprogramm des Bundesbildungs- und Forschungsministeriums (BMBF), geht in die nächste Runde. Noch bis 25. März, 13 Uhr, können Anträge auf finanzielle Unterstützung für einen Auslandsaufenthalt von Auszubildenden und auch Ausbilder*innen eingereicht werden.
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland verzeichneten 2024 mit einem Plus von 6,3 Prozent den stärksten Anstieg seit Beginn der gesamtdeutschen Erhebung im Jahr 1992. Das ergab die jährliche Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Auszubildende in tarifgebundenen Betrieben erhielten durchschnittlich 1.133 Euro brutto monatlich – rund 70 Euro mehr als im Vorjahr.
Das Kraftfahrzeuggewerbe meldet einen historischen Höchststand bei den Ausbildungszahlen: Mit 25.221 neuen Ausbildungsverträgen für Kfz-Mechatroniker*innen wurde 2024 der beste Wert seit zwei Jahrzehnten erreicht. Das entspricht einem Plus von über 7 % im Vergleich zum Vorjahr, wie aktuelle Zahlen des Bundesinstituts für Berufliche Bildung (BIBB) zum Stichtag 30. September 2024 belegen.
Vincent Jahn hat in seinen jungen Jahren bereits eindrucksvoll bewiesen, dass der Weg ins Handwerk nicht nur eine Karriereoption, sondern auch eine Chance zur persönlichen und gesellschaftlichen Entfaltung sein kann.