Springe zum Hauptinhalt Skip to main navigation Skip to site search
Duale Berufsausbildung 2024

Weniger neue Verträge, aber mehr ausländische Auszubildende

Das Statistische Bundesamt meldete für 2024 475.100 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge – das entspricht einem Rückgang von 1,0 % gegenüber dem Vorjahr (2023: 479.800). Besonders auffällig ist die unterschiedliche Entwicklung nach Staatsangehörigkeit: Während der Anteil deutscher Auszubildender (-4% neue Verträge) zurückging, stieg der Anteil ausländischer Auszubildender stark an (+17% neue Verträge).

Ausländische Auszubildende verdoppeln sich in 10 Jahren

Der Trend zu mehr ausländischen Auszubildenden ist nachhaltig: Ihr Anteil an allen neuen Verträgen stieg von 7 % (2014) auf 15 % (2024). Die absolute Zahl verdoppelte sich nahezu von 36.200 (2014) auf rund 70.000 (2024) – ein Plus von 93 %. Besonders stark vertreten sind Auszubildende aus Vietnam (7.100 neue Verträge), Syrien (6.800 neue Verträge) und der Ukraine (5.800 neue Verträge, was einer Verdreifachung gegenüber 2023 entspricht).

Die beliebtesten Ausbildungsberufe 2024

Bei Frauen führen medizinische Berufe:

Medizinische Fachangestellte (16.100), Kauffrau für Büromanagement (15.200) und Zahnmedizinische Fachangestellte (12.800).  

Bei Männern dominiert die Technik:

Kraftfahrzeugmechatroniker (22.700), Fachinformatiker (15.300) und Elektroniker (14.000).

Verteilung der Ausbildungsbereiche

Zum Jahresende 2024 befanden sich insgesamt 1.217.900 Personen in dualer Berufsausbildung, verteilt auf Industrie und Handel: 688.500 (56 %), Handwerk: 341.000 (28 %), Freie Berufe: 112.100 (9 %), Öffentlicher Dienst: 41.500 (3 %), Landwirtschaft: 31.600 (2,6 %) und Hauswirtschaft: 3.300 (0,3 %).

Langfristiger Trend: Rückgang in traditionellen Bereichen

Im Zehnjahresvergleich zeigt sich ein deutlicher Rückgang in den Kernbereichen der dualen Ausbildung. Besonders stark betroffen sind Industrie und Handel mit einem Minus von 15 % oder 116.900 Auszubildenden sowie das Handwerk mit einem Rückgang von 8 % oder 28.500 Auszubildenden. Auch die Hauswirtschaft verzeichnete einen drastischen Einbruch von 51 % oder 3.400 Auszubildenden, während die Landwirtschaft um 5 % oder 1.800 Auszubildende schrumpfte. Gegen den Trend entwickelte sich dagegen der öffentliche Dienst mit einem Wachstum von 19 % oder 6.700 zusätzlichen Auszubildenden.

Fazit

Die Zahlen spiegeln den demografischen Wandel und die Internationalisierung der deutschen Berufsausbildung wider. Während deutsche Jugendliche seltener eine Ausbildung beginnen, wird die Lücke zunehmend durch motivierte ausländische Auszubildende gefüllt – ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung.