Ein ungewöhnliches Ergebnis der Erhebung: Weibliche Auszubildende verdienten mit durchschnittlich 1.302 Euro brutto monatlich mehr als ihre männlichen Kollegen, die 1.187 Euro erhielten. Diese Differenz von 115 Euro spiegelt möglicherweise die unterschiedliche Verteilung auf verschiedene Ausbildungsberufe wider und zeigt, dass traditionelle Geschlechterklischees bei der Vergütung nicht automatisch greifen.
Gesundheits- und Pflegeberufe führen die Vergütungstabelle an
Mit durchschnittlich 1.310 Euro brutto im Monat bieten Gesundheits- und Pflegeberufe die höchsten Ausbildungsvergütungen. Diese überdurchschnittliche Entlohnung spiegelt sowohl den gesellschaftlichen Bedarf als auch die anspruchsvolle Qualifikation in diesen Bereichen wider. Das Handwerk liegt mit durchschnittlich 1.008 Euro unter dem Gesamtdurchschnitt, was die Diskussion um die Attraktivität handwerklicher Berufe anheizt.
Künstlerberufe am unteren Ende der Vergütungsskala
Die geringsten Ausbildungsvergütungen finden sich in den Künstlerberufen. Mit nur 914 Euro brutto im Monat verdienen angehende Fotograf*innen, Grafikdesigner*innen oder Musiker*innen deutlich weniger als der Durchschnitt. Diese niedrige Vergütung kann als Hürde für den Zugang zu kreativen Berufen wirken und verstärkt die Bedeutung alternativer Finanzierungsmodelle oder zusätzlicher Unterstützungsmaßnahmen.
Betriebsgröße als entscheidender Faktor
Besonders deutlich zeigt sich der Einfluss der Unternehmensgröße auf die Ausbildungsvergütung. Während Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten nur 929 Euro brutto im Monat zahlen, erreichen Großunternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitenden durchschnittlich 1.494 Euro. Mittelständische Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten positionieren sich mit 1.083 Euro im Mittelfeld und zeigen, dass auch kleinere Betriebe konkurrenzfähige Vergütungen bieten können, wenn sie entsprechend positioniert sind.