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IHK-Azubi-Umfrage in Rheinland-Pfalz

Hohe Betriebszufriedenheit bei mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung

Die Umfrageergebnisse belegen eine hohe Zufriedenheit der Auszubildenden mit ihren Betrieben. Als Hauptgründe nennen sie den wertschätzenden Umgang im Unternehmen, die gute Ausbildungsqualität und die persönliche Betreuung durch Ausbildungsverantwortliche sowie Kolleg*innen. Diese positiven Erfahrungen spiegeln sich auch in den Übernahmeperspektiven wider: Bereits im dritten Ausbildungsjahr weiß fast die Hälfte der Befragten, dass sie nach dem Abschluss vom Betrieb übernommen wird.

Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, wertet dies als Beleg für den hohen Standard der Begleitung und Unterstützung in den Unternehmen. Die Aussicht auf eine Übernahme nach der Ausbildung erweist sich neben der Wohnortnähe als wichtiger Faktor bei der Betriebswahl.

Erfolgreiche Berufsorientierung führt zu Wunschberufen

Rund drei Viertel der Auszubildenden geben an, einen Wunschberuf zu erlernen. Für 48,4 % der Befragten handelt es sich um eine Ausbildung in einem von mehreren interessanten Berufen, für weitere 23,6 % sogar um den Traumberuf. „Darin zeigt sich, dass sich die Auszubildenden im Vorhinein ausgiebig informieren, um sich für einen zu ihnen passenden Ausbildungsberuf zu entscheiden“, stellt Rössel fest. „Mit Blick auf den Berufsorientierungsprozess wird erkennbar, dass neben dem sozialen Umfeld vor allem das Internet und persönliche Kontakte die Grundlage sind. Diese persönlichen Kontakte kommen während Praktika oder Betriebsbesuchen zustande, aber auch bei Ausbildungsmessen und dem direkten Austausch mit den IHKs und anderen Organisationen.“

Wandel bei der Stellensuche

Die Studie zeigt auch einen generationsbedingten Wandel bei der Stellensuche. Während ältere Ausbildungsjahrgänge noch häufiger auf Online-Stellenbörsen und Zeitungsinserate setzten, nutzen jüngere Auszubildende verstärkt Social-Media-Kanäle und Ausbildungsmessen. Das persönliche Umfeld und Online-Stellenangebote bleiben jedoch die wichtigsten Informationsquellen für die Ausbildungsplatzsuche.

Forderung nach gesellschaftlicher Aufwertung

Als problematisch bewerten die IHKs, dass sich mehr als zwei Drittel der Auszubildenden nicht ausreichend durch Gesellschaft und Politik anerkannt fühlen. Sie fordern mehr gesellschaftliche Anerkennung für den gewählten Berufsweg. Rössel betont, dass die duale Ausbildung die Basis der deutschen Wirtschaftsstärke und ein international anerkanntes Qualifizierungsmodell sei. Die IHKs sehen hier auch die Politik in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu gehört eine systematische Berufsorientierung an Gymnasien, die bessere Kommunikation von Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung und nachhaltige Investitionen in die Ausstattung der Berufsschulen.

Die Umfrage soll künftig alle zwei Jahre wiederholt werden.

Die aktuellen Ergebnisse finden Sie auf den Seiten der IHK.