Ein junger Auszubildender besteht seine schriftliche Prüfung mit Bravour. Doch als er im Betrieb eine reale Anlage anschließen soll, gerät er ins Stocken. Die Theorie sitzt, aber der Transfer in die Praxis fällt schwer. Dieses Beispiel ist kein Einzelfall: Viele Unternehmen berichten, dass neue Fachkräfte zwar viel wissen, aber noch zu wenig können.
Für viele Unternehmen bleibt Inklusion ein schwer greifbares Ideal. Bei AfB social & green IT ist sie jedoch gelebter Alltag. Schon der Name verrät den Anspruch: AfB steht für „Arbeit für Menschen mit Behinderung“. Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen verbindet erfolgreich Inklusion mit Nachhaltigkeit getreu dem Leitmotiv: „Inklusion leben. Ressourcen schonen. Chancen schaffen.“ Dieses Motto beschreibt sowohl die Haltung als auch die gesamte Unternehmenskultur.
Die Arbeitswelt verändert sich schneller, als viele Organisationen Schritt halten können. Neue Technologien wie generative KI, datengetriebene Prozesse und hybride Arbeitsmodelle stellen vertraute Routinen infrage. Für Personalverantwortliche, Ausbildende und Führungskräfte heißt das: Die Zukunft der Arbeit entscheidet sich über die Zukunft der Kompetenzen. Wer langfristig erfolgreich bleiben will, muss Lern- und Entwicklungskultur als festen Bestandteil der Organisation verstehen — und sie strategisch gestalten.
Handwerker*innen denken stets lösungsorientiert. Sie sind immer auf der Suche nach Mehrwert und besten Ergebnissen für ihre Kundschaft. So entstehen innovative Produkte, Verfahrensweisen und Geschäftsmodelle, die neue Wege aufzeigen und die Zukunft aktiv mitgestalten. Die folgenden Betriebe zeigen: Das Handwerk stellt sich den Herausforderungen der Zeit, hat neue technologische und gesellschaftliche Entwicklungen im Blick und geht es aktiv an, eigene Lösungen und Innovationen aus der Praxis heraus zu entwickeln. Wie das aussehen kann, zeigen exemplarisch fünf Best-Practice-Beispiele.
Innovationen fördern, bewährte Praktiken übernehmen und die Berufsbildung gemeinsam global nachhaltiger und inklusiver gestalten — wie das gehen kann, zeigte das GOVET-Fachseminar „Lernen von anderen“ Ende Juni. Veranstaltet hat das Seminar die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET), deren erfolgreiche Geschichte bis 2013 zurückreicht.
Dass Deutschland nicht nur auf inländische Fachkräfte angewiesen ist, ist hinlänglich bekannt. Doch wie leicht oder schwierig ist es eigentlich für eine Person aus dem Ausland, die im Heimatland erworbenen Abschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen und somit Zugang zum hiesigen Arbeitsmarkt zu erlangen?
„Wie soll ich mich denn motivieren? Ich komme ja nicht weiter.“ Diese oder ähnliche Klagen hörte Christian Faggin wiederholt von Mitarbeitenden — und das, obwohl der Geschäftsführer des Logistikdienstleisters Alpensped bereits systematisch in die Zufriedenheit seines Teams investierte: durch Incentives, Afterwork-Events und klassische Weiterbildungen.
Handwerks- und Handelskammern sind nicht nur bloße Verwalterinnen ihrer Branchen. Wie das Beispiel der IHK für die Pfalz zeigt, bringen sie sich in Sachen Ausbildung auf vielfältige und kreative Weise ein. Beispielhaft dafür stehen gleich vier gute Ideen.
Noch in den 1960er-Jahren waren rund 60 % der Grundschullehrkräfte Männer. Heute ist der Hausmeister häufig der einzige Mann an Grundschulen — mit zahlreichen Nachteilen für den Bildungserfolg und die Sozialisation von Jungen. Ein Projekt in Bremen will das ändern.
Vor über 70 Jahren war in Hildesheim die Geburtsstunde von SCHULEWIRTSCHAFT. Heute ebnet das regional verankerte und bundesweit tätige Netzwerk zur partnerschaftlichen Kooperation von Schulen und Unternehmen jungen Menschen den Weg in die Arbeitswelt. Auf Landesebene wird die Initiative durch die Bildungswerke der Arbeitgeber in Partnerschaft mit Ministerien getragen — vor allem aber durch das Engagement Tausender ehrenamtlicher Helfer*innen. Wie das im Detail funktioniert und was Jugendliche heute ganz besonders brauchen, hat SKILLS bei SCHULEWIRTSCHAFT in Bayern erfahren.
Auszubildende informieren an 77 Schulen über Berufsalltag und Karrierechancen – Projekt von IHK Nord Westfalen und Handwerkskammer Münster
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) schlägt einen pragmatischen Weg ein: Künstliche Intelligenz soll künftig lästige Alltagsaufgaben erledigen, damit mehr Zeit für das eigentliche Handwerk bleibt.
Die fortschreitende Digitalisierung verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Anforderungen an schulische Bildung und Ausbildung. In diesem Kontext gewinnt die Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung – sowohl als Unterrichtsinhalt als auch als pädagogisches Werkzeug. Besonders in der beruflichen Bildung eröffnen sich durch den Einsatz von KI vielfältige Chancen, Lehr- und Lernprozesse effizienter, individualisierter und praxisnäher zu gestalten.
In der Diskussion um Künstliche Intelligenz und Ethik rückt ein Aspekt mehr und mehr in den Fokus: KI verbraucht ungeheure Mengen an Rohstoffen und Energie. Mit Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und die Menschen. Was eine ethische KI ausmacht, sollte also doppelt hinterfragt werden: in Bezug auf die digitalen Algorithmen und auf die realen Ressourcen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung stellt mit zynd.de eine kostenlose Plattform zur Verfügung, die Jugendliche und Fachkräfte bei der beruflichen Orientierung unterstützt. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Lösung kombiniert spielerische Ansätze mit strukturierten Reflexionsprozessen.
KI ist als Schlagwort omnipräsent. Aber wie sich die neuen Technologien nützlich in die Arbeitspraxis integrieren lassen, ist weit weniger erschlossen. Oft ist auch von „generativer KI“ die Rede. Wir zeigen verschiedene Entwicklungsstufen, um mit digitalen Helfern Zeit und Geld zu sparen. Fest steht: Die Potenziale sind immens.
Kartoffelstärke statt Kunststoff, Stroh statt Styropor: Was klingt wie ein Schritt in die Vergangenheit, könnte die Zukunft des Malerhandwerks sein. An den Berufsbildenden Schulen (BBS) 1 Uelzen lernen angehende Maler- und Lackierer*innen diese traditionellen Materialien nicht nur als innovative Alternativen kennen, sondern vor allem als nachhaltige Antwort auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.
Ausgediente Bettwäsche, ein kaputtes Radio, eine alte Kommode – all diese Dinge aus unserem Alltag müssen nicht zwingend entsorgt werden. Im Gegenteil! Kreislaufwirtschaft ist in immer mehr Bereichen auf dem Vormarsch. Doch wie funktioniert dieses Prinzip beispielsweise in der Textilbranche oder in einem Konzeptladen? Und ist es wirtschaftlich überhaupt tragbar?
Am 1. August 2026 tritt die neue Ausbildungsordnung für die Berufe der Bauwirtschaft in Kraft. Mit insgesamt 16 Umsetzungshilfen der Reihe „Ausbildung gestalten“ können sich Ausbilder*innen schon jetzt von den neuen gesetzlichen Vorgaben ein Bild machen und sich auf die modernisierte Ausbildung vorbereiten.
Für eine moderne und zukunftsorientierte Berufsausbildung führt das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus gemeinsam mit der Stiftung Bildungspakt Bayern einen innovativen Schulversuch durch.
Ina Fischer ist seit 2023 auf Honorarbasis eine von 19 Mitarbeitenden der bayrischen Beratungsstelle für Barrierefreiheit. Sie lebt und arbeitet in Erlangen. Die Beratungsstelle ist noch an weiteren 18 Standorten in Bayern aktiv. Im Rahmen von Inklusionsprojekten berät sie Architekten und Kommunen. Als „Barrierescout“ steht sie auch privaten Anbieter*innen beim Thema Zugänglichkeit zur Seite. Hauptberuflich ist sie beim Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZSL) in Erlangen beschäftigt. Dort leitet sie seit ca. 20 Jahren Inklusionsprojekte. Im Gespräch erläutert sie, wie und wo sie als blinder Mensch besonders gut helfen kann – und was aus ihrer Sicht in der Gesellschaft noch besser laufen sollte.
Barrieren abbauen, Kompetenzen fördern, Chancen schaffen – was sich wie eine Aneinanderreihung von Trendbegriffen liest, ist gelebter Alltag an der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista). Hier treffen sehbeeinträchtigte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf engagierte Mitarbeitende, die sie dabei unterstützen, ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten, und sich auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Eine Zukunft, die trotz anderer Voraussetzungen äußerst erfolgreich sein kann.
Ein guter Abschluss steht für Thomas Kuhla nicht unbedingt im Vordergrund. Vielmehr wünscht sich der Unternehmer bei zukünftigen Mitarbeiter*innen Interesse am Thema und eine positive Einstellung. Sein Auszubildender Leon bringt genau das mit, hat zwar eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, doch beim Thema Schweißen macht ihm so schnell keiner etwas vor. Eine nicht ganz alltägliche Erfolgsgeschichte.
Der Branchennachwuchs ist unmotiviert, lernt didaktisch falsch und dann auch noch an den Betriebsrealitäten vorbei? Nicht so bei der Saier GmbH in Ulm. Ein innovatives Lernkonzept holt Azubis und Quereinsteiger* innen gleichermaßen ab und ergänzt Wissen und Fertigkeiten, die genau auf die Anforderungen des Betriebs zugeschnitten sind. Die Basis dafür sind kurze Lehr-Videoclips.
Die Bezeichnungen unterscheiden sich nur marginal: In Thüringen ist es der Tag in der Praxis (TiP), in Sachsen der Praxistag, in Sachsen-Anhalt sind es die Praxislerntage (PLT). Das Prinzip ist nahezu dasselbe: Achtbzw. Neuntklässler*innen verbringen regelmäßig einen festen Tag in einem Betrieb oder einer außerschulischen Einrichtung.