Kartoffelstärke statt Kunststoff, Stroh statt Styropor: Was klingt wie ein Schritt in die Vergangenheit, könnte die Zukunft des Malerhandwerks sein. An den Berufsbildenden Schulen (BBS) 1 Uelzen lernen angehende Maler- und Lackierer*innen diese traditionellen Materialien nicht nur als innovative Alternativen kennen, sondern vor allem als nachhaltige Antwort auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.
Ausgediente Bettwäsche, ein kaputtes Radio, eine alte Kommode – all diese Dinge aus unserem Alltag müssen nicht zwingend entsorgt werden. Im Gegenteil! Kreislaufwirtschaft ist in immer mehr Bereichen auf dem Vormarsch. Doch wie funktioniert dieses Prinzip beispielsweise in der Textilbranche oder in einem Konzeptladen? Und ist es wirtschaftlich überhaupt tragbar?
Am 1. August 2026 tritt die neue Ausbildungsordnung für die Berufe der Bauwirtschaft in Kraft. Mit insgesamt 16 Umsetzungshilfen der Reihe „Ausbildung gestalten“ können sich Ausbilder*innen schon jetzt von den neuen gesetzlichen Vorgaben ein Bild machen und sich auf die modernisierte Ausbildung vorbereiten.
Für eine moderne und zukunftsorientierte Berufsausbildung führt das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus gemeinsam mit der Stiftung Bildungspakt Bayern einen innovativen Schulversuch durch.
Ina Fischer ist seit 2023 auf Honorarbasis eine von 19 Mitarbeitenden der bayrischen Beratungsstelle für Barrierefreiheit. Sie lebt und arbeitet in Erlangen. Die Beratungsstelle ist noch an weiteren 18 Standorten in Bayern aktiv. Im Rahmen von Inklusionsprojekten berät sie Architekten und Kommunen. Als „Barrierescout“ steht sie auch privaten Anbieter*innen beim Thema Zugänglichkeit zur Seite. Hauptberuflich ist sie beim Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZSL) in Erlangen beschäftigt. Dort leitet sie seit ca. 20 Jahren Inklusionsprojekte. Im Gespräch erläutert sie, wie und wo sie als blinder Mensch besonders gut helfen kann – und was aus ihrer Sicht in der Gesellschaft noch besser laufen sollte.
Barrieren abbauen, Kompetenzen fördern, Chancen schaffen – was sich wie eine Aneinanderreihung von Trendbegriffen liest, ist gelebter Alltag an der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista). Hier treffen sehbeeinträchtigte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf engagierte Mitarbeitende, die sie dabei unterstützen, ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten, und sich auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Eine Zukunft, die trotz anderer Voraussetzungen äußerst erfolgreich sein kann.
Ein guter Abschluss steht für Thomas Kuhla nicht unbedingt im Vordergrund. Vielmehr wünscht sich der Unternehmer bei zukünftigen Mitarbeiter*innen Interesse am Thema und eine positive Einstellung. Sein Auszubildender Leon bringt genau das mit, hat zwar eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, doch beim Thema Schweißen macht ihm so schnell keiner etwas vor. Eine nicht ganz alltägliche Erfolgsgeschichte.
Der Branchennachwuchs ist unmotiviert, lernt didaktisch falsch und dann auch noch an den Betriebsrealitäten vorbei? Nicht so bei der Saier GmbH in Ulm. Ein innovatives Lernkonzept holt Azubis und Quereinsteiger* innen gleichermaßen ab und ergänzt Wissen und Fertigkeiten, die genau auf die Anforderungen des Betriebs zugeschnitten sind. Die Basis dafür sind kurze Lehr-Videoclips.
Die Bezeichnungen unterscheiden sich nur marginal: In Thüringen ist es der Tag in der Praxis (TiP), in Sachsen der Praxistag, in Sachsen-Anhalt sind es die Praxislerntage (PLT). Das Prinzip ist nahezu dasselbe: Achtbzw. Neuntklässler*innen verbringen regelmäßig einen festen Tag in einem Betrieb oder einer außerschulischen Einrichtung.
Im Zuge des Klimawandels ist die gesamte Weltbevölkerung aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten, um nachfolgenden Generationen keine ökologischen Hypotheken zu hinterlassen. Das Familienunternehmen Festo übernimmt dabei auch in der Aus- und Weiterbildung Verantwortung und hat auf lokaler Ebene an der Zusatzqualifikation „Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung“ maßgeblich mitgewirkt. Ziel ist es, diese bundesweit auszurollen.
2009 ist der 65-jährige Peter Hiltebrand aus der Schweiz gerade Rentner geworden – und mit seinem neuen Lebensabschnitt alles andere als zufrieden. Er hat jahrzehntelang gerne als Elektriker gearbeitet. Zuhause fällt ihm schlicht die Decke auf den Kopf. Auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit im Haus geht er seiner Frau recht schnell auf die Nerven und sucht Rat bei seiner Tochter Sarah und deren Partner Reto Dürrenberger. Sie führen eine Werbeagentur in Zürich und haben schon bald die passende Idee: die Gründung von Rent a Rentner, einer Online-Arbeitsvermittlungsplattform für Rentner*innen in der Schweiz.
Die diesjährigen EuroSkills im September in Danzig, Polen: Beim deutschen Teilnehmer und Bäcker Alexander Weinhold ist die Kühlung ausgefallen, der vorbereitete Teig nicht mehr verwertbar. Ein Schock. Um ihn herum: Seine 12 Konkurent*innen aus ganz Europa, das laut-dumpfe Treiben einer vollen Wettbewerbshalle. Da kann einem ganz schön anders werden. Wie reagiert der 22-jährige Bäckergeselle? Bleibt cool: Statt den Kopf in den Sand zu stecken, schüttelt Alexander den Rückschlag ab und setzt den Teig motiviert und konzentriert neu an – und wird am Ende sogar Europameister! In solch einem Moment nicht die Nerven zu verlieren, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Sache der Vorbereitung: Seit vielen Jahren begleiten die Mentaltrainer Dr. Kai Engbert und Dr. Tom Kossak, Sportpsychologie München, die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft von WorldSkills Germany bei internationalen Wettbewerben wie den EuroSkills. Tom Kossak erläutert, warum eine erfolgreiche Teilnahme im Kopf beginnt.
Alexios hat Angst. Schon zwei Mal ist er durch die mündliche Abschlussprüfung gefallen. Im Betrieb erzielt der 20-jährige Deutsch-Grieche gute Arbeitsergebnisse und auch seine Berufsschulnoten lassen nichts zu wünschen übrig. Aber sobald er eine Präsentation halten soll, verlässt ihn der Mut. Ihm bleiben buchstäblich die Worte im Hals stecken. Alexios ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, und absolviert eine Ausbildung als Logistikkaufmann in einem Großhandelsunternehmen. Jetzt steht er plötzlich kurz vor dem Aus seiner beruflichen Träume und überlegt ernsthaft, abzubrechen.