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Freie Lernmaterialien zur Weiterbildung

KI B³: KI-Kompetenz für alle

Das Bildungsprojekt „KI B³ – Künstliche Intelligenz in die Berufliche Bildung bringen“ packt diese Herausforderung an der Wurzel. Das Ergebnis ist eine digitale Ressource: um­fassende, kostenlose KI-Lernmaterialien für Bildungseinrichtungen, Unternehmen und alle Wissbegierigen.

„Die Idee ist 2020 entstanden. Wir wollten etwas schaffen, was frühzeitig und langfristig KI-Fach- und Nachwuchskräfte ausbildet, was branchenübergreifend zu­gänglich und für jeden machbar ist — ein einfacher Ein­stieg ohne große Hürden“, erläutert Projektleiterin Dr. Anne Zühlke von der IHK Reutlingen.

In drei Stufen zum KI-Profi

Das Herzstück des Projekts sind drei anerkannte IHK-Abschlüsse, die wie ein Baukastensystem funktionieren:

  • Eine Zusatzqualifikation für Auszubildende
  • Der Berufsspezialist KI und maschinelles Lernen (DQR-Niveau 5)
  • Ein Bachelor Professional als Aufbaustufe
    Die Basismodule bleiben in allen drei Qualifikations­stufen gleich und werden angerechnet. Wer bereits die Zusatzqualifikation oder den Berufsspezialisten in der Tasche hat, überspringt beim nächsten Level die bereits absolvierten Einheiten.
  • Grundlagenwissen statt Prompt-Engineering

    „In unseren Weiterbildungen setzen wir nicht bei oberflächlichen Tool-Kenntnissen an“, betont Anne Zühlke. „Wir gehen tiefer und vermitteln umfassendes Verständnis: Was macht KI im Kern aus? Welche Mechanismen stecken dahinter? Teilnehmende lernen, welche Datengrundlagen nötig sind, um KI überhaupt sinnvoll in Unternehmen implementieren zu können.“

    Für den Einstieg benötigt man keine Informatik-­Vorkenntnisse – die Kurse machen komplexe Konzepte auch für Anfänger zugänglich und bauen sogar grundlegende Programmierkenntnisse mit Python auf. „Das ersetzt natür­lich keine vollwertige Programmierausbildung“, räumt die Projektleiterin ein, „aber es macht die Funktionsweise von KI verständlich und vermittelt Einblicke in deren Entwicklungsprozesse. Außerdem haben wir einen Block 
    zu  ethischen Fragen — schließlich muss jede KI-gestützte Entscheidung kritisch hinterfragt werden können.“

    Aus der Praxis für die Praxis

    Die Kurse entstanden nicht am Reißbrett: „Wir haben eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus Praxis, Wissenschaft und Didaktik ins Leben gerufen“, berichtet Zühlke. „Außerdem haben wir Auszubildende befragt. An unserem Tisch saßen Vertreter*innen aus Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, um gemeinsam die entscheidende Frage zu beantworten: Welche KI-Fähigkeiten bringen im Arbeits­alltag den größten Mehrwert? Diese praxisnahe Bedarfs­analyse bildet das Fundament für alle Kursinhalte.“

    In unseren Weiterbildungen setzen wir nicht bei oberflächlichen Tool-­Kenntnissen an. Wir gehen tiefer und ver­mitteln umfassendes Verständnis: Was macht KI im Kern aus?“

    Flexibles Lernen mit System

    „Didaktisch bauen wir auf unterschiedliche Lernpfade und Gamification“, erklärt Anne Zühlke weiter. „Da Lernende mit unterschiedlichem Vorwissen starten, können bestimmte Themenbereiche übersprungen werden, wenn sie bereits verstanden wurden.“

    Alle Materialien stehen in drei verschiedenen Formaten zur Verfügung: als Video-Tutorials (auch auf YouTube verfügbar), PDF-Folien zum Download und als Textbuch zum Nachlesen. Zwischen den Lerneinheiten sorgen interaktive Quiz-Elemente für Motivation und Erfolgserlebnisse: von Multiple-Choice über Drag-and-Drop bis hin zu Textlücken.

    Offenes KI-Bildungskonzept überwindet institutionelle
    Grenzen

    Die KI B³-Materialien können von verschiedenen ­Ziel­gruppen frei genutzt werden:

  • Bildungsträger und Berufsschulen: Sie dürfen die Materialien herunterladen, in ihr eigenes Programm integrieren und bei Bedarf auch anpassen — ­die ­­­Lizenz erlaubt dies ausdrücklich.
  • Unternehmen: Für interne Schulungen können die Materialien frei verwendet werden, um Mitarbeitende gezielt für die Herausforderungen der KI-Transformation zu qualifizieren.
  • Einzelpersonen: Jede*r Interessierte kann sich die Materialien ansehen und für das Selbststudium nutzen, um eigenständig KI-Kompetenzen aufzubauen.
  • Zertifizierung und Prüfungsmöglichkeiten — der Weg zum anerkannten Abschluss

    Wer einen anerkannten Abschluss erwerben möchte, kann eine IHK-Prüfung ablegen. Für die Zusatzqualifikation in der Ausbildung ist dies derzeit in verschiedenen IHK-­Bezirken in Baden-Württemberg sowie bei der IHK Darmstadt möglich.

    Für den Berufsspezialisten und den Bachelor Pro­fessional bietet aktuell die IHK Region Stuttgart Prüfungen an, zu denen sich Interessierte anmelden können, sofern sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Für den Berufs­spezialisten werden ein Ausbildungsabschluss und Berufs­erfahrung vorausgesetzt.

    Alle, die nicht in der Ausbildung sind, aber dennoch Grundlagenwissen erwerben und nachweisen möchten, können bei der IHK Region Stuttgart einen 75-stündigen Zertifikatskurs absolvieren.

    Didaktisch bauen wir auf unterschied­liche Lernpfade und Gamification.“

    Bildung, Forschung und Wirtschaft vereint: ­­Die Partner ­hinter KI B³

    KI B³ war Teil des bundesweiten Förderprogramms „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung (InnoVET)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dieses Programm zielt darauf ab, die Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung zu stärken.

    Als Verbundprojekt wurde KI B³ von einem breiten Netzwerk getragen: Federführend waren die IHKs Reutlingen, Karlsruhe und Region Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart, der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Diese Kernpartner wurden durch Wissenschafts­einrichtungen, Berufsbildungsinstitutionen, Landes­ministerien und Unternehmen unterstützt — einschließlich aller baden-württembergischen IHKs.

    „Da das Projekt vom BMBF finanziert war, sind die ­ent­standenen Materialien sowie die Lernsoftware frei verfügbar. Das ist vor allem für Bildungseinrichtungen ­sowie Lehrende an Berufsschulen ein großer Vorteil, die es ­einfach in ihren Unterricht einbauen können, ohne selbst Materialien erstellen zu müssen“, erklärt Anne Zühlke.

    Alle Lernmaterialien sowie die Lernsoftware stehen kostenlos zur Verfügung unter:

    www.ki-fortbildung.de

    Informationen zum Zertifikatslehrgang bei der IHK Stuttgart:
    www.ihk.de/ihk-bildungshaus/digitalisierung-ki-zukunftskompetenzen

    Für Bildungsträger, die Interesse an der Einbindung der Materialien haben, steht das Projektteam gerne beratend zur Verfügung: 
    www.ki-fortbildung.de/­das-innovet-projekt-ki-b3

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