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Das Münchner Unternehmen m.a.x. it wurde zum besten Ausbildungsbetrieb Deutschlands gekürt

Lernen von den Besten

Clemens Dietl kennt sein Unternehmen wie nur wenige. Schon 1993, damals als Werkstudent, kam er zu m.a.x. it, damals noch ein kleiner Betrieb mit einer Handvoll Mitarbeiter*innen. Nach dem Studium machte er zunächst Erfahrungen in anderen Betrieben, kehrte dann aber zu m.a.x. it zurück, wurde 2000 Vorstand innerhalb der AG und half, einen neuen Geschäftsbereich aufzubauen. Heute hat das Unternehmen rund 50 Mitarbeitende, davon 10 Azubis im kaufmännischen und technischen Bereich. SKILLS sprach mit dem studierten Informatiker – und gratulierte erst einmal.

Für mich ist generell wichtig, dass wir einander respektvoll behandeln, ­egal, welche Rolle oder Aufgabe jemand hat. Das gilt für Kunden und Lieferanten genauso.“

Herzlichen Glückwunsch, Herr Dietl! m.a.x. it ist von den Azubis bei kununu zum beliebtesten Ausbildungsunternehmen in ganz Deutschland gewählt worden. Was, glauben Sie, sind die Gründe?

Die kenne ich im Einzelnen gar nicht so genau. Fest steht: Wir fördern alle bei uns gleich, Auszubildende wie alle anderen. Ein Punkt ist womöglich die geringe Fluktuation. Viele, die bei uns anfangen, bleiben auch. Dabei ist es für uns am Standort München gar nicht so leicht, Mitarbeiter zu finden. Namen wie Siemens, BMW, Apple oder Google haben sicher mehr Strahlkraft. Aber wir können uns nicht beschweren und schaffen es nach wie vor, ein tolles Team weiter auszubauen.

Es gibt auch Befragungen unter ihren Mitarbeiter*innen. Womit punkten Sie denn bei denen?

Im Mittelpunkt steht sicher die Authentizität der verantwortlichen Personen. Wir haben keine sehr ausgeprägte Organisationsstruktur, anders als in großen Konzernen. Aufgaben allein? Oder: Was heißt es, wenn ich morgens aufwache und mir geht es nicht so gut? Bleibe ich daheim oder nicht? Ein Betrieb ist etwas anderes, als wenn ich in der Schule nur für mich verantwortlich bin. Dafür werden Azubis, je nach Kenntnissen und Fähigkeiten, von Beginn an in alle Prozesse eingebunden und sind bei der entsprechenden Qualifikation und Motivation sofort mittendrin.

Die Zentrale von m.a.x. it in München

(Quelle: m.a.x. it)

Die Zentrale von m.a.x. it in München

Ist es ein Vorteil, dass Sie selbst bei m.a.x. it als junger und noch unerfahrener Mensch angefangen haben und sich jetzt besser in Azubis reinversetzen können?

Ja, das ist sicher so. Doch es betrifft nicht nur die Ausbildung, sondern auch die verschiedenen Phasen und Entwicklungen bei uns, auch die wachsende Verantwortung. Für mich ist generell wichtig, dass wir einander respektvoll behandeln, egal, welche Rolle oder Aufgabe jemand hat. ­Das gilt ebenso für Kunden und Lieferanten. Das sind unsere Grundwerte.

Unser Gründer Karl Rosenberger hat daran großen Anteil. Der Grund, warum er m.a.x. it überhaupt aufgebaut hat, war, dass er nach seinem Studium als Wirtschafts­ingenieur mit Informatik-Schwerpunkt in den 1980er-Jahren zunächst in den Automobilsektor gegangen war. Dort hat ­er sich, mit den damals noch sehr hierarchischen Strukturen, einfach nicht wohl gefühlt. Er beschloss daraufhin: Das mache ich besser! Es erschien ihm schon damals viel sinnvoller, wenn Menschen bei der Arbeit etwas gern tun – und nicht, weil jemand das bestimmt und von ihnen ­verlangt.

Für junge Menschen ist es wichtig, in ­einem Unternehmen willkommen geheißen und sofort integriert zu werden.“

Bei kununu bekamen vor allem die Ausbilder*innen gutes Feedback. Sie hätten immer ein offenes Ohr und wären ­­gute Begleiter*innen während der Lehrzeit. Bekommt Aus­bildungspersonal bei Ihnen ein besonderes Coaching?

Wir haben uns im Laufe der Jahre eine gewisse Syste­matik angeeignet. Wer sich bei uns um die Ausbildung kümmert, will das in der Regel gut machen und arbeitet einfach auch gerne mit jungen Menschen zusammen. Viele im Ausbildungsteam haben selbst Kinder und kennen ihre Sorgen. Dadurch sind sie schon mal gut qualifiziert.

Für junge Menschen ist es wichtig, in einem Unternehmen willkommen geheißen und sofort integriert zu werden. Wir kümmern uns um sie, um ihre Probleme. Auch wir im Vorstand haben immer offene Türen. Die werden nicht immer genutzt, das ist klar. Aber unsere Grundidee ist, dass jeder jederzeit jeden ansprechen kann.

Und wenn es trotzdem mal nicht so läuft?

Dann haben wir neben den Vorgesetzten und Ausbilder*innen auch noch Azubi-Mentor*innen. Das sind Vertrauenspersonen, falls ein Problem im normalen Alltag nicht zu lösen ist. Die Mentor*innen kümmern sich auch um den organisatorischen Rahmen, etwa um den Ausbildungsplan in Abstimmung mit der IHK. Oder sie planen Events für die Azubis. Sie sind wirklich immer für den Nachwuchs da, was dem wiederum auch ein Gefühl von Sicherheit gibt.

Azubi-Meeting in einem der Schulungsräume

(Quelle: m.a.x. it)

Azubi-Meeting in einem der Schulungsräume

Schauen wir kurz auf die Branche: Sehen Sie sich als IT-­Unternehmen vor besonderen Herausforderungen — etwa mit Blick auf die schnellen Veränderungen in IT-Berufen?

Ja, absolut. Das fängt schon beim IT-Begriff selbst an. Alle haben sehr diverse Erfahrungen mit IT gemacht. Mancher hat schon mal etwas für die Eltern eingerichtet und hält sich für einen Profi. Da müssen wir die eigene Selbsteinschätzung mitunter etwas korrigieren. Überdies ändert sich IT andauernd, anders als, sagen wir mal, der Schreinerberuf. Nicht nur Azubis müssen bei uns im Unternehmen auf dem Laufenden bleiben. Auch für alle anderen heißt es: sich weiterqualifizieren und ganz viel Learning by Doing.

In der Ausbildung staffeln wir das, vermitteln im ersten Lehrjahr Grundlagen, die sich nur wenig verändern. Im Anschluss schauen wir gemeinsam mit den Azubis, welche Möglichkeiten jemand hat, welches Potenzial, was ihr oder ihm Spaß macht. Ist es eher jemand für Client-Netzwerke, also im Anwenderbereich, oder jemand, der mit Servern arbeitet, oder arbeitet er lieber im Security-Bereich, also mit Firewalls. Das sind, neben der Softwareentwicklung und den kaufmännischen Themen so die drei großen Richtungen, die wir ab dem zweiten Lehrjahr bieten.

Es wäre klasse, wenn bereits in den Schulen mehr Zusammenarbeit ­und Kommunikation im Team gelehrt oder geübt würde.“

Gibt es noch etwas, das Ihnen persönlich beim Thema ­Ausbildung wichtig ist?

Aktuell haben wir keine weiblichen Azubis. Das würden wir gern wieder ändern und möchten junge Frauen ausdrücklich zu Bewerbungen ermutigen. Denn es geht bei uns nicht nur um die x-te Firewall, die jemand schon aufgesetzt hat, oder ob ich einen PC auseinandernehmen und wieder zusammenbauen kann. Es geht vielmehr um den Menschen, seine oder ihre Persönlichkeit, um Empathie und Interesse.

Mein anderer Wunsch richtet sich an die Bildungspolitik: Es wäre klasse, wenn bereits in den Schulen mehr Zusammenarbeit und Kommunikation im Team gelehrt oder ­geübt würde. Auch mehr Eigenverantwortlichkeit und Selbst­organisation würde jungen Menschen beim Übergang in die Arbeitswelt sicher sehr helfen.

Die Ausbildung bei m.a.x. it soll laut Vorstand Clemens Dietl keineswegs Männersache bleiben.

(Quelle: m.a.x. it)

Die Ausbildung bei m.a.x. it soll laut Vorstand Clemens Dietl keineswegs Männersache bleiben.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.max-it.de

www.news.kununu.com/beste-ausbildungsbetriebe-deutschland/