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So werden UNESCO-Ziele in Deutschland verwirklicht

Bildung: Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit

Politiker sollen die Weichen stellen, Lehrkräfte ihre Kompetenzen erweitern und Bildungseinrichtungen neu ausgerichtet werden. Dabei ist die Förderung nachhaltiger Entwicklung vor allem auf lokaler Ebene angedacht und insbesondere junge Menschen sind angehalten, sich aktiv einzubringen

Vom globalen Rahmen zur nationalen Bildungspolitik

Doch wie wird aus einem globalen UNESCO-Programm nationale Politik und wie findet die Nachhaltigkeit ihren Weg von der Politik in die Betriebe und Ausbildungsstätten?

In Deutschland begleitet die Nationale Plattform BNE die gewünschten Entwicklungen auf politischer Ebene. In diesem Gremium treffen sich regelmäßig Vertreter*innen aus Ministerien, Hochschulen und Verbänden, um sich auszutauschen und gemeinsame Empfehlungen zu erarbeiten. Ein Mitglied der Nationalen Plattform BNE ist der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

„Die strukturelle Verankerung der Nachhaltigkeit in die berufliche Bildung ist in Deutschland bereits erfolgt“, berichtet André Weiß, Referatsleiter im Bereich Berufliche Bildung beim ZDH. Er verweist auf einen wichtigen Meilenstein: Seit 2021 ist die Standard-Berufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ verbindlich in allen neuen Ausbildungsordnungen verankert. „Das bedeutet, diese Themen müssen in jeder seitdem erneuerten Ausbildung vermittelt werden – unabhängig vom Beruf. Damit hat die Nationale Plattform BNE für die berufliche Bildung eines ihrer wichtigsten Ziele erreicht.“

Die Umsetzung erfolgt integrativ: Ausbilder und Lehrkräfte sind aufgefordert, Nachhaltigkeitsaspekte an geeig­neten Stellen direkt in ihre Fachvermittlung einzubauen. „Zuletzt lag ein Fokus der Arbeit der Nationalen Plattform BNE auf der Qualifizierung des Lehrpersonals und den erforderlichen didaktischen Konzepten zum Thema Nachhaltigkeit“, betont Weiß. „Denn wer andere für Nachhaltigkeit gewinnen soll, muss die komplexen Zusammenhänge erst einmal selbst verstanden haben. Letztlich geht es in der Praxis auch darum, die Balance zwischen Nachhaltigkeits­anforderungen und wirtschaftlicher Realität zu wahren.“

Entwicklungen beobachten und schnell reagieren

Ein aktuelles Nachhaltigkeitsthema, das den ZDH beschäftigt, ist die Energiewende. Ob Gebäudesanierung, Solaranlagen oder moderne Heizsysteme: Überall braucht es qualifizierte Fachkräfte. „Für uns ist die Adaption der Aus- und Weiterbildungsinhalte an derartige Anforderungen ein stetiger Prozess“, erklärt André Weiß. „Wir fragen uns regelmäßig: Welche Aufgaben kommen auf das Handwerk zu? Wie steht es um die Kompetenzen unserer Fachkräfte und Azubis? Wo müssen wir nachsteuern?“

Gemeinsam mit den Fachverbänden, dem Wirtschaftsministerium und den Gewerkschaften hat der ZDH die Aus- und Weiterbildung vor dem Transformationshintergrund beleuchtet – zum Beispiel in Sachen Wärmepumpe.

Als der Bedarf stieg, wurde von den zuständigen Fach­verbänden des Handwerks eine Qualifizierungsoffensive gestartet und die Fachkräfte von tausenden Betrieben kurzfristig geschult. „An diesem Fall zeigt sich ein typisches Muster“, erklärt André Weiß: „Neue Anforderungen können zunächst in der Weiterbildung schnell aufgegriffen werden. Wenn sich abzeichnet, dass sie langfristig relevant bleiben, fließen sie in die Ausbildung ein.“

Das rasante Tempo neuer Entwicklungen ist dabei die größte Herausforderung. „Eine stärkere Systematisierung des Monitorings von Technologien und Trends würde den Sozialpartnern hier helfen, Veränderungen immer recht­zeitig zu erkennen, um die relevanten Bildungsangebote früh genug anpassen zu können“, erklärt André Weiß.

Vom Plan zur Praxis

Mit der Integration von Nachhaltigkeit in die Ausbildungsordnungen hat Deutschland einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der UNESCO-Ziele in der beruflichen Bildung getan. Am Zusammenspiel des ZDH mit den Sozialpartnern und den verantwortlichen Bundesministerien zeigt sich beispielhaft, wie der Wandel zu nachhaltigen Lösungen in Aus- und Weiterbildung gelingt.

Die strukturelle Verankerung der Nach­haltigkeit in die berufliche Bildung ist in Deutschland bereits erfolgt.“

Neue Anforderungen können zunächst in der Weiterbildung schnell aufgegriffen werden. Wenn sich abzeichnet, dass sie langfristig relevant bleiben, fließen sie in die Ausbildung ein.“

2 Bis 2030 sollen Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten weltweit Nachhaltigkeit fest in ihre Programme einbauen.

Quelle: www.amh-online.de/Sascha Schneider

2 Bis 2030 sollen Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten weltweit Nachhaltigkeit fest in ihre Programme einbauen.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.bne-portal.de/bne/de/bundesweit/bne-2030/bne-2030_node.htm

www.unesco.de/dokumente-und-hintergruende/publikationen/detail/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/