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Modellprojekt in Hessen abgeschlossen

Demokratiebildung an beruflichen Schulen stärken

Drei Jahre lang hat die Philipps-Universität Marburg berufliche Schulen dabei unterstützt, Demokratiebildung zu fördern und Extremismus vorzubeugen. Das Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ ist nun mit einer großen Abschlusstagung zu Ende gegangen. Über 120 Fachleute aus Schulen, Behörden, Politik und Wissenschaft trafen sich in Marburg, um die Ergebnisse zu besprechen.

Was wurde erreicht?

„Das Projekt wurde von den Schulen und Lehrkräften sehr positiv aufgenommen“, berichtet Projektleiterin Prof. Dr. Susann Gessner. Die Wissenschaftlerin forscht an der Uni Marburg zur Didaktik der politischen Bildung. „Unsere Studien zeigen, dass die Teilnehmenden viel gelernt haben. Diese neuen Fähigkeiten werden langfristig dazu beitragen, demokratische Kultur in den Schulen zu stärken.“

Sechs berufliche Schulen erhielten ein umfassendes Fortbildungs- und Beratungsprogramm. Dabei ging es um Themen wie Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungstheorien. Jede Schule wurde von einer erfahrenen Beraterin oder einem Berater unterstützt, um dauerhafte Strukturen aufzubauen.

Demokratie-Teams als wichtige Neuerung

Ein konkretes Ergebnis des Projekts: Alle beteiligten Schulen haben inzwischen Demokratie-Teams gegründet. Diese Teams bestehen aus Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften. Sie beraten sowohl Schüler*innen als auch Kolleg*innen bei schwierigen Situationen. Außerdem organisieren sie Fortbildungen und Workshops für das Kollegium.

Das Projekt in Hessen folgte ähnlichen Vorhaben in Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg. Die Finanzierung kam von der Robert-Bosch-Stiftung, dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen sowie der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Universität Marburg übernahm Konzeption, Durchführung und wissenschaftliche Begleitung.

Wie geht es weiter?

Die aufgebauten Strukturen an den Modellschulen bleiben bestehen. Zusätzlich sollen die Erfahrungen aus dem Projekt in die Fortbildungsangebote für alle hessischen Lehrkräfte einfließen. Die Philipps-Universität wird in den kommenden sechs Monaten die wissenschaftlichen Studien weiter auswerten. Die Ergebnisse werden dann für das Hessische Ministerium aufbereitet.

„Die gezielte Unterstützung von Lehrkräften ist besonders wichtig, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen“, betont Christopher Textor vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen. Durch die Vermittlung demokratischer Werte könne man „eine starke, demokratische Gesellschaft von morgen für ein friedliches Miteinander fördern“.

 

Weitere Details zum Projekt und zu den Ergebnissen