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Neues Gutachten des SWK

Erfolgreich in den Beruf starten

Am 8. April 2025 veröffentlichte die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) ein Gutachten mit dem Titel „Kompetenzen für den erfolgreichen Übergang von der Sekundarstufe I in die berufliche Ausbildung sichern“. Es definiert, welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen Jugendliche am Ende der Schulzeit erwerben müssen, um den Einstieg in die Berufsausbildung zu meistern und gesellschaftlich teilhaben zu können.

Zentrale Erkenntnisse zur aktuellen Lage

Die Analyse zeigt unter anderem:

– Schüler*innen der Sekundarstufe I weisen in den letzten Jahren deutlich schwächere Leistungen in Kernfächern wie Deutsch und Mathematik auf. Viele verfehlen Mindeststandards, was ihre Chancen auf Bildung, Arbeit und gesellschaftliche Integration gefährdet.
– Defizite bei basalen Kompetenzen (z. B. Grundrechnen, Leseverständnis), mangelnde funktionale Fähigkeiten (Anwendungswissen) sowie unzureichende Selbstregulation.
– Besonders betroffen sind sozial oder kulturell benachteiligte Jugendliche sowie Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.  

Herausforderungen durch Digitalisierung und Berufswandel

Neue Anforderungen in der Arbeitswelt und die fortschreitende Digitalisierung verschärfen die Hürden für junge Menschen. Die SWK betont: Bevor weiterführende Kompetenzen vermittelt werden, müssen zunächst die unverzichtbaren Grundfähigkeiten gesichert sein.

Forderungen für den Übergangssektor

Um Jugendliche gezielt auf die Ausbildung vorzubereiten, fordert die SWK:

– Strukturelle Weiterentwicklung: Berufsvorbereitende Programme sollen funktionale Kompetenzen stärken und praktische Berufsorientierung bieten.
– Individuelle Förderung: Diagnosegestützte Lernangebote, kombiniert mit Mentoring-Programmen, die bis in die Ausbildung hineinreichen.  

Kernempfehlungen des Gutachtens

Die jeweiligen Kapitel im Gutachten enden mit ausführlichen Empfehlungen. Zum fachlichen und überfachlichen Lernen werden im Kern die folgenden Empfehlungen abgegeben:

– Klare Standards: Definition verbindlicher Mindestkompetenzen in Deutsch und Mathematik für das Ende der Sekundarstufe I.
– Lehrpläne anpassen: Verankerung dieser Kompetenzen in Prüfungen, Lernstandserhebungen und Unterrichtsinhalten.
– Regelmäßige Überprüfung: Kompetenzstände der Schüler*innen alle zwei Jahre erfassen.
– Modernisierter Fachunterricht: Einsatz digitaler Tools und praxisnaher Lernmethoden.
– Zielgerichtete Unterstützung: Additive Förderprogramme für leistungsschwächere Jugendliche mit hoher didaktischer Qualität.
– Aus- und Weiterbildung: Integration von Diagnose- und Förderkonzepten in alle Phasen der Lehrkräftebildung.
– Selbstregulation fördern: Vermittlung von Strategien zum selbstgesteuerten Lernen.
– Berufsorientierung verankern: Hochwertige Angebote zur Berufsvorbereitung in der Ausbildung von Lehrkräften.
– Mentoring ausbauen: Individuelle Begleitung beim Wechsel von der Schule in die Ausbildung.  

Mit diesen Empfehlungen will die SWK die Chancen benachteiligter Jugendlicher auf dem Ausbildungsmarkt verbessern und langfristig ihre gesellschaftliche Teilhabe sichern.

In der detaillierten Pressemitteilung finden sich neben weiteren Informationen zahlreiche fachliche Stellungnahmen.