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Destatis: Gender Education Gap

Hochschulreife erwerben zu 55 % Frauen

Im Jahr 2023 zeigten sich deutliche geschlechtsspezifische Muster bei Schulabschlüssen: Von den 259.200 Abiturient an allgemeinbildenden Schulen waren 55 % Frauen. Je niedriger der Schulabschluss, desto stärker dominieren jedoch junge Männer: Beim Ersten Schulabschluss (Sekundarstufe I, Ende 9. Klasse) lag der Männeranteil bei 59 %, beim Mittleren Abschluss (Ende 10. Klasse) bei 51 %. Insgesamt verließen 336.400 Jugendliche die Schule mit einem Mittleren Abschluss.

Klassenwiederholungen und frühe Bildungsabbrüche

Jungen und junge Männer wiederholten im Schuljahr 2023/2024 häufiger eine Klasse (56 % der 147.100 Wiederholenden). Zudem brechen sie öfter die Schule ab und starten seltener direkt in Ausbildung oder Weiterbildung: 15 % der 18- bis 24-jährigen Männer ohne Berufsabschluss waren 2023 nicht in Bildung oder Ausbildung (bei Frauen: 11 %). Besonders auffällig ist die Entwicklung bei ausländischen Jugendlichen: 34 % der jungen Männer in dieser Gruppe hatten 2023 keinen Berufsabschluss und keine Bildungsperspektive – ein Anstieg um 11 Prozentpunkte innerhalb von zehn Jahren.

Hochschulabschlüsse: Frauen dominieren – außer bei Promotionen

Promotionen: 54 % Männer
Bachelor/Master: 53 % bzw. 51 % Frauen
Staatsexamen (Medizin, Lehramt etc.): 64 % Frauen
In Fächergruppen wie Ingenieurwesen (74 % Männer) und Sport (54 % Männer) bleiben Männer in der Mehrheit. Frauen sind dagegen in Geisteswissenschaften (74 %) und Humanmedizin (69 %) stark überrepräsentiert.

Studienerfolg und Dauer: Männer brauchen länger

Männer scheitern häufiger im Studium: 66 % der endgültig nicht bestandenen Prüfungen 2023 entfielen auf sie. Auch der Zeitaufwand unterscheidet sich: Männer benötigten im Schnitt 8,6 Semester für ihren ersten Abschluss (Frauen: 7,9 Semester) und waren bei Abschluss rund ein halbes Jahr älter.

Trends für die Berufsbildung

Die Daten unterstreichen Herausforderungen in der Bildungsintegration – besonders für junge Männer mit niedrigeren Schulabschlüssen. Gleichzeitig zeigt der hohe Frauenanteil in vielen Hochschulbereichen Potenziale für die Fachkräftegewinnung. Für die Berufsbildung bedeutet dies, gezielte Angebote zur Motivation und Qualifizierung junger Männer zu entwickeln, um frühzeitige Bildungsabbrüche zu reduzieren.

 

Weitere Details direkt in der Pressemitteilung von Destatis