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Reform der Pflegeausbildung

Experten fordern Weiterentwicklung

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) macht sich für eine konsequente Weiterentwicklung der generalistischen Pflegeausbildung stark. In einem aktuellen Positionspapier der Lenkungsgruppe „Junge Pflege“ bezeichnen Experten die vor fünf Jahren eingeführte Ausbildungsform als unverzichtbare Basis für die Professionalisierung der Pflege in Deutschland.

Die für 2025 geplante Evaluation solle genutzt werden, um die Ausbildung qualitativ zu verbessern und ihre Akzeptanz in der Praxis zu stärken. Der Verband fordert von der Politik ein eindeutiges Bekenntnis zur generalisierten Pflegeausbildung.

Praxisnahe Verbesserungen im Fokus

„Unser Ziel ist es, die Pflegeberufe für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen und attraktive Perspektiven für zukünftige Pflegefachpersonen zu schaffen“, heißt es in dem DBFK-Positionspapier. Dafür müsse die Ausbildung „nachhaltig gestärkt, ihre Umsetzung in der Praxis verbessert und der Pflegeberuf wirksam auf die komplexen Anforderungen des sich wandelnden Gesundheitssystems vorbereitet werden.“

Co-Sprecher Björn Klink beschreibt die Situation differenziert: „Wir erleben in der Praxis tagtäglich die Chancen der neuen Ausbildung. Aber wir sehen auch, wo es noch hakt – und was sich dringend ändern muss, damit die Generalistik ihr volles Potenzial entfalten kann.“ DBFK-Präsidentin Vera Lux warnt: Wer die Generalistik „jetzt grundsätzlich infrage stellt, gefährdet die Zukunft der Pflegeberufe in Deutschland.“

Das Positionspapier enthält konkrete Forderungen: eine verbindliche Umsetzung und Kontrolle der gesetzlichen Praxisanleitung, bessere Vorbereitung auf spezialisierte Pflegebereiche durch strukturierte Einarbeitung sowie eine Verbesserung der pädiatrischen Einsätze. Zudem sollen alternative Einsatzorte anerkannt und der dritte Lernort ausgebaut werden – ein geschützter Raum, in dem pflegerische Handlungskompetenzen ohne Gefährdung von Patienten geübt und trainiert werden können.

Hohe Akzeptanz bei Absolventen

Die Statistik zeigt eine deutliche Präferenz für die neue Ausbildungsform: 2023, dem ersten Abschlussjahr seit Einführung der generalistischen Pflegeausbildung, beendeten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 33.600 Pflegefachleute ihre Ausbildung. 99 % der Schülerinnen und Schüler entschieden sich für einen generalistischen Abschluss. Lediglich 300 Absolvent*innen erwarben den Schwerpunktabschluss Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, nur 100 den Abschluss für Altenpflege.

Weitere Verbesserungsvorschläge umfassen mehr Praxiswissen aus allen Versorgungsbereichen in der Pflegepädagogik sowie die Orientierung an EU-Standards und den Schutz der automatischen Anerkennung.

Weitere Informationen finden Sie hier.