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Erfolgsmodell „BerEb“

Berufseinstiegsbegleitung in Hessen

Die Zahlen sprechen für sich: Neun von zehn ursprünglich abschlussgefährdeten Schüler*innen erreichen mit Unterstützung des Programms ihren Hauptschulabschluss. Etwa 70 % starten anschließend direkt in eine betriebliche Ausbildung. „BerEb ist ein Erfolgsmodell, um das uns viele andere Landkreise beneiden. Ohne diese Unterstützung hätten wir jedes Jahr etwa 40 Auszubildende weniger auf dem ohnehin ausgedünnten Markt“, erklärt Petra Kern, Leiterin der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar.

Mehr als nur Nachhilfe

Das Besondere an BerEb: Die Betreuung geht weit über schulische Unterstützung hinaus. „Wir holen die Jugendlichen notfalls auch mal aus dem Bett und bringen sie zur Schule oder in den Betrieb“, verrät Günther Küster vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW), das die Maßnahme im Auftrag der Arbeitsagentur an sechs Schulen im Kreis durchführt.

Das engagierte Team unterstützt beim Lernen, bereitet auf Prüfungen vor, vermittelt Praktika und Ausbildungsplätze, löst Konflikte – und bleibt auch nach Ausbildungsbeginn noch sechs Monate an der Seite der Jugendlichen und Betriebe. Berufsberaterin Annemie Riebel, die das Projekt seitens der Arbeitsagentur betreut, macht vor allem die hervorragende Netzwerkarbeit für die Erfolge verantwortlich: Das Team sei eng mit Lehrkräften, Jugendlichen und Betrieben vernetzt.

Landkreis sichert Finanzierung

Die Fortführung des Projekts war keineswegs selbstverständlich. Nach dem Auslaufen der EU-Förderung durch den Europäischen Sozialfonds im Jahr 2020 sprang der Landkreis Limburg-Weilburg als Ko-Finanzierer ein und stellt jährlich bis zu 200.000 Euro bereit.

Landrat Michael Köberle betont den Wert dieser Investition: „BerEb wirkt unmittelbar und nachhaltig – für die Jugendlichen und für unsere Betriebe.“ Trotz angespannter Haushaltslage kündigt er an, sich für eine Verlängerung des Programms über 2026 hinaus einzusetzen. Das Programm gilt als Alleinstellungsmerkmal in Hessen und zeigt beispielhaft, wie durch gezielte Förderung und enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure auch Jugendliche mit anfänglichen Schwierigkeiten erfolgreich ins Berufsleben starten können.