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Grundkompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich

Weiterbildung spielt entscheidende Rolle

Verbesserung nur durch neue Teilnehmerländer

Zwar liegen die durchschnittlichen Grundkompetenzen der erwerbsfähigen Bevölkerung über dem OECD-Mittel, allerdings: Die verbesserte Position Deutschlands ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass neue Länder mit schwächeren Ergebnissen in die Studie mit aufgenommen wurden. Die Durchschnittswerte für Lese- und alltagsmathematische Kompetenzen sind seit der ersten Erhebung 2011/2012 nahezu unverändert geblieben.

Besonders alarmierend: Etwa 20 % der Erwachsenen in Deutschland verfügen nur über geringe Lese- und alltagsmathematische Kompetenzen sowie eingeschränkte Fähigkeiten zum adaptiven Problemlösen. Diese Gruppe hat sogar Schwierigkeiten, einfachste Textinformationen zu verstehen. Zudem hat sich die Bildungsschere weiter geöffnet: Die sozioökonomischen Unterschiede zwischen Menschen aus bildungsnahen und bildungsfernen Elternhäusern haben sich verschärft – nur Estland und Österreich weisen eine noch größere Diskrepanz auf.

Auch bei der Integration zeigt sich Handlungsbedarf: Die Unterschiede in der Lesekompetenz zwischen in Deutschland aufgewachsenen und zugewanderten Erwachsenen sind doppelt so hoch wie im OECD-Durchschnitt. Professor Josef Schrader, Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE), sieht in den Ergebnissen einen „erneuten Weckruf“ und begrüßt die Ankündigung von Bildungsminister Cem Özdemir, das Engagement in diesem Bereich zu verstärken.

Weitere Analysen geplant

Die Studie unterstreicht die zentrale Rolle der Weiterbildung für den Kompetenzerwerb und -erhalt. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE Bonn) will die PIAAC-Daten nutzen, um wichtige Fragen zu Weiterbildungsstrukturen, Qualifikationen und Kompetenzen zu erforschen. Ziel ist es, evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen für Praxis und Politik zu schaffen.

Weitere Informationen in der Studie.