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Flexibilität am Arbeitsplatz

Unternehmen und Beschäftigte sprechen verschiedene Sprachen

Während Mitarbeitende vor allem flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte meinen, wenn sie von Flexibilität sprechen, verstehen Arbeitgeber darunter primär betriebliche Agilität. Laut dem aktuellen Talent Trends Report von Randstad Enterprise berichten 87 % der befragten Personalverantwortlichen, dass ihre Talentstrategien einen zunehmenden Fokus auf agile Strukturen und Prozesse legen. „Agilität bedeutet im HR-Kontext die Fähigkeit, Veränderungen in der Belegschaft schnell und bedarfsgerecht herbeizuführen“, erklärt die Studie. Für Unternehmen steht also die organisatorische Anpassungsfähigkeit im Vordergrund – nicht unbedingt die individuellen Freiheiten der Beschäftigten.

Unternehmen setzen auf interne Mobilität und Weiterbildung

Um diese Agilität zu fördern, planen 59 % der befragten Unternehmen verstärkte Investitionen in die interne Mobilität – ein Anstieg von 20 % im Vergleich zu 2016. Parallel dazu wollen 53 % mehr in Weiterbildungsmaßnahmen investieren, und 70 % haben ihr Budget für Qualifizierungsangebote bereits im vergangenen Jahr erhöht. „Interne Mobilität und Weiterbildung erhalten im HR-Bereich allmählich den Stellenwert, den sie verdienen. Denn sie tragen nicht nur zur Mitarbeiterbindung bei, sondern verringern den Rekrutierungs- und Einarbeitungsaufwand, indem Mitarbeitende, die mit dem Unternehmen bereits vertraut sind, offene Stellen besetzen“, betont Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland.

Vertrauenslücke bei Beschäftigten

Das Randstad Arbeitsbarometer 2025 zeigt jedoch, dass auf Seiten der Beschäftigten erhebliche Zweifel bestehen. Zwar sind Weiterbildung und persönliche Weiterentwicklung für 72 bzw. 70 % der Arbeitnehmenden wichtig oder sehr wichtig – doch nur 44 % vertrauen darauf, dass ihre Arbeitgeber tatsächlich in kontinuierliches Lernen investieren und entsprechende Möglichkeiten bieten. Ebenso skeptisch sind die Befragten beim Thema Flexibilität: Auch hier glauben nur 44 %, dass ihnen diese wirklich angeboten wird. „Hier offenbart sich eine große Definitionslücke zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden“, stellt Verena Menne fest.

Flexibilität als Schlüssel zur Mitarbeiterbindung

„Agilität setzt Flexibilität voraus, aber nicht unbedingt bei Arbeitszeiten und in Bezug auf Homeoffice. Doch unsere Studienergebnisse zeigen, wie wichtig diese Aspekte des Berufslebens für Arbeitnehmende sind“, erläutert Menne. Ihre Schlussfolgerung ist eindeutig: „Wer Mitarbeitende gewinnen und langfristig halten möchte, kommt an flexiblen Arbeitsbedingungen – die im Sinne der Belegschaft sind – nur selten vorbei.“

Die Studie „Randstad Enterprise 2025 Talent Trends Report“ befragte 1.060 Führungskräfte und Personalverantwortliche in 21 Ländern weltweit, darunter Deutschland. Die Erhebung wurde im vierten Quartal 2024 digital durchgeführt.