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Mehr Bewerber, weniger Angebote

Ausbildungsmarkt 2024

Die Zahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge sank 2024 um 0,5 % auf 486.700. Dieser Rückgang ist besonders bemerkenswert, da in den Vorjahren noch Zuwächse verzeichnet wurden: 2021: +1,2 %, 2022: +0,4 %, 2023: +3,0 %.

Nachfrage übersteigt erstmals Angebot

Eine besorgniserregende Entwicklung zeigt sich im Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen stieg um 0,8 % auf 557.100. Das Ausbildungsplatzangebot sank hingegen um 1,2 % auf 556.100. Damit liegt die Nachfrage erstmals über dem verfügbaren Angebot.

Trotz der rechnerisch fast ausgeglichenen Zahlen bleiben erhebliche Probleme bei der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 69.400 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, während 70.400 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz fanden. Der Anteil der noch suchenden Bewerber*innen stieg auf 12,6 % (2023: 11,5 %). Die Quote unbesetzter Stellen sank leicht auf 12,8 % (2023: 13,4 %).

„Wichtige Potenziale nicht vollständig ausgeschöpft“

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser sieht in dieser Entwicklung ein Warnsignal: „Positiv zu verzeichnen ist, dass die Nachfrage der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einer dualen Berufsausbildung weiter steigt. Auf der anderen Seite betrachte ich jedoch mit großer Sorge, dass die aktuelle konjunkturelle Schwäche anscheinend auf den Ausbildungsmarkt übergreift, da die Zahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge nicht weiter gestiegen ist. Ich bedauere dies sehr, denn dadurch können wichtige Potenziale für die Fachkräftesicherung nicht vollständig ausgeschöpft werden.“

Die Analyse zeigt zudem deutliche regionale und berufsspezifische Unterschiede sowohl bei der Stellenbesetzung als auch bei der Versorgung der Jugendlichen mit Ausbildungsplätzen. Diese Disparitäten verschärfen die Herausforderungen bei der erfolgreichen Vermittlung von Ausbildungsplätzen zusätzlich.