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Drastische regionale Unterschiede in Deutschland

Neue IAB-Studie zu Ausbildungsabbrüchen

Die Konsequenzen von Ausbildungsabbrüchen ziehen sich durch alle Ebenen: Die betroffenen Jugendlichen haben unstete Berufsbiografien und sehen sich häufig mit niedrigeren Löhnen sowie einem erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko konfrontiert. Auch die Betriebe tragen die Folgen, da ihre Investitionen in die Ausbildung der jungen Menschen verloren gehen. Auf regionaler Ebene verschärfen die Abbrüche zudem den ohnehin bestehenden Fachkräftemangel, da qualifizierte Arbeitskräfte fehlen.

Wirtschaftskraft und Arbeitsmarkt als entscheidende Faktoren

Die Analyse zeigt einen Zusammenhang zwischen regionaler Wirtschaftskraft und Ausbildungsabbrüchen – auch wenn es keine „typische“ Abbruchsregion gibt. Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit verzeichnen mehr Abbrüche, wohingegen solche mit höherem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und vielen offenen Stellen stabilere Ausbildungsverhältnisse aufweisen.

Dabei spielen nicht nur wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Auch die Branchenstruktur hat einen deutlichen Einfluss: Die niedrigsten Abbruchquoten weisen die Finanz- und Versicherungsbranche sowie der Energiesektor auf. Auch das Handwerk liegt unter dem Durchschnitt. Die höchste Abbruchquoten verzeichnen der Bildungssektor und sonstige Dienstleistungen.

Negativspirale in strukturschwachen Regionen

Besonders problematisch: In Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit haben Ausbildungsabbrecher*innen auch schlechtere Chancen, eine neue Ausbildungsstelle zu finden, wie die Autor*innen aus einer 2015 erschienenen Studie zitieren. Eine sich anschließende Abwanderung junger Menschen verschärfe die Probleme strukturschwacher Regionen zusätzlich.

Die Forschenden empfehlen, je nach regionaler Situation unterschiedliche Maßnahmen zu ergreifen: Wo viele Auszubildende das Berufsfach wechseln, sollte die Berufsberatung ausgebaut werden. In Regionen mit hohen Übergängen in ungelernte Tätigkeiten sei dagegen mehr Aufklärung über den langfristigen Wert einer abgeschlossenen Ausbildung nötig.

Weitere Informationen (auch zu Vorgänger- und weiteren Studien)