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Die wichtigsten Lerntreiber in Deutschland

IU Lernreport 2024

Während 37,9 % der Befragten aus reiner Neugier und Interesse lernen, geben 28,9 % an, für ihren Beruf zu lernen. Dabei ist den Lernenden besonders wichtig, dass das Gelernte praxisnah und nachhaltig ist. Mehr als die Hälfte der Befragten (54,3 %) definiert Lernerfolg dadurch, dass das Wissen in der Praxis anwendbar ist.

Bei den Lernmethoden setzen die Deutschen auf einen Mix aus klassischen und modernen Ansätzen. Gedruckte Materialien führen mit 59,9 % die Liste der meistgenutzten Lerntools an, dicht gefolgt von Lernvideos (54,5 %). Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil selbst erstellter Lernmaterialien wie Zusammenfassungen oder Karteikarten (45,8 %).

KI im Lernprozess zunehmend wichtig

Besonders interessant für die berufliche Bildung: 42,2 % der Befragten nutzen bereits regelmäßig digitale Methoden wie Lern-Apps und Künstliche Intelligenz beim Lernen. In der Gruppe der 26- bis 40-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 48,7 %. Von denjenigen, die bereits KI-Tools wie ChatGPT oder DeepL beim Lernen einsetzen, berichten knapp 58 % von verbesserten Lernergebnissen.

Dr. Kristina Schaaff, Professorin für Digitale Transformation mit Schwerpunkt KI an der IU Internationalen Hochschule über das Potenzial von KI: „Der hohe Anteil an Menschen, die angeben, dass KI-Technologien ihre Lernergebnisse verbessert haben, unterstreicht die enorme Leistungsstärke dieser Technologien, das Lernen effizienter und zugänglicher zu gestalten. Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse die Notwendigkeit, Menschen einen reflektierten Umgang mit KI-Technologien beizubringen, damit diese sinnvoll eingesetzt werden können.“

Herausforderungen beim Lernen

Die Studie identifiziert auch die größten Hindernisse beim Lernen: Während die jüngeren Generationen besonders durch Smartphone und Social Media abgelenkt werden, nennen ältere Berufstätige vor allem Müdigkeit als Konzentrationskiller. Die durchschnittliche konzentrierte Lernzeit liegt bei den meisten Befragten (47,3 %) zwischen ein und zwei Stunden.

Dr. Ulrike Lichtinger, Professorin für Sozialwissenschaften an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Positive Bildung, betont die Bedeutung des praxisnahen Lernens: „Menschen streben danach, Gelerntes anzuwenden. Oft werden Lerninhalte erst durch die praktische Anwendung zu neuem Wissen, welches sich nachhaltig in unseren Gehirnen verankert und zu neuen Fähigkeiten wächst. Das Gelernte praktisch umzusetzen, stellt dabei ein echtes Erfolgserlebnis dar.“

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