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Wer die Hürden seiner Social Media senkt, hat gleich mehrere Vor­teile: mehr Follower*innen, mehr Reich­weite, mehr Engagement. Das Portal talentplus zeigt, wie es geht.

10 Schritte für besseren Zugang: Social Media barrierefrei gestalten

Die Sozialen Medien sind längst auch Kanäle geworden, um das Image eines Unternehmens zu stärken sowie das eigene Recruiting zu unterstützen. Denn Facebook, Insta und auch LinkedIn informieren über einen Betrieb und Highlights aus dem Arbeitsalltag. Auf der Suche nach Fachkräften und angehenden Azubis lohnt es sich heute, gezielt auch junge Menschen mit Behinderungen anzusprechen. Wer seine Posts barrierefrei gestaltet, punktet nicht nur bei dieser Zielgruppe. Hier zehn wichtige Gestaltungstipps:

1) Bilder beschreiben und Alternativtexte anbieten

Alternativtext, auch Alt-Text genannt, liefert Informationen, auch wenn Bilder nicht geladen werden oder jemand sehbeeinträchtigt ist. Vorleseanwendungen können Bilder nicht auswerten, dafür aber Alt-Text wiedergeben.

  • Beschreiben Sie den Inhalt und Zweck eines Bildes möglichst genau im dafür angelegten Alt-Text-Feld (Sie finden es beim Hochladen einer Bilddatei auf allen üblichen Kanälen).
  • Markieren Sie ein Bild mit Alt-Text in der Caption mit dem Hinweis „!B“.
  • Ergänzen Sie wichtige Bildbeschreibungen in der Caption.
  • Mit Alt-Text optimieren Sie ganz automatisch auch Ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO).
  • 2) Untertitel nutzen und Audiobeschreibungen vornehmen

    Eine Untertitelung ist nach Bedarf einblendbar und vergrößerbar, auf Instagram zum Beispiel über die Caption-­Sticker.

  • Als Faustregel gilt: Untertitel haben höchstens zwei Zeilen pro Sequenz und sollten mindestens sieben Sekunden lang zu sehen sein.
  • Auch alle Menschen, die Medieninhalte ohne Ton ansehen wollen (etwa, weil sie gerade Zug fahren), freuen sich über Ihr Angebot.
  • Ideal ist zudem eine einblendbare Übersetzung des Videos in Deutscher Gebärdensprache (DGS).
  • 3) Sprache zielgruppengerecht gestalten

    Jedes Social-Media-Format spricht eine andere Zielgruppe an. Hier ist vorab ein bisschen Recherche sinnvoll, etwa zu Selbstbezeichnungen einer Personengruppe.

  • Passen Sie Sprache, Bilder und Informationsgehalt Ihrer Zielgruppe an.
  • Vermeiden Sie ungern gehörte Formulierungen, etwa „an den Rollstuhl gefesselt“ oder auch „Handicap“.
  • Eine gut verständliche bis leichte Sprache macht es vielen Menschen einfacher.
  • Nutzen Sie kurze Wörter und Sätze, mit einer Aussage pro Satz.
  • Lassen Sie Fremdwörter und Abkürzungen weg.
  • Ebenso sollten Sie auf bildhafte Sprache und Rede­wendungen verzichten.
  • 4) Neutral formulierte Sprache nutzen

    Mit neutralen Formulierungen schaffen Sie eine Alternative zur geschlechtergerechten Sprache.

  • Nutzen Sie geschlechtsneutrale Formulierungen wie „Studierende“ oder „Beschäftigte“ (statt Mitarbeiter*­innen).
  • Wenn das Gendern doch notwendig wird, verwenden Sie als Genderzeichen am besten den Doppelpunkt. Akustische Sprachausgabegeräte machen daraus „Student innen“. Beim Sternchen würde „Student Sternchen innen“ vorgelesen, beim Unterstrich „Student Unterstrich innen“.
  • 5) Emojis sparsam einsetzen

    Screenreader geben auch Emojis in beschreibender Form wieder, zum Beispiel:

  • 8) = Lächelndes Gesicht mit Sonnenbrille
  • <3 = Rotes Herz
  • xD = Lächelndes Gesicht mit zusammengekniffenen Augen
  • Nutzen Sie Emojis in Maßen und setzen Sie sie eher am Anfang oder Ende eines Beitrags ein.
  • 6) Hashtags anpassen

    Screenreader sind auch in der Lage, #Hashtags vor­zulesen. Dabei können Sie den Vorlese- und Betonungs­vorgang noch optimieren.

  • Verwenden Sie so genannte CamelCases für Hashtags. Hierbei werden aneinandergereihte Wörter durch Großbuchstaben getrennt. Zum Beispiel #SocialMediaContent statt #socialmediacontent
  • 7) Verlinkungen optimieren

  • Sorgen Sie für eine einheitliche Darstellung bei Links.
  • Schreiben Sie Links, wie oft gebräuchlich, in blauer Schrift und unterstrichen.
  • Handlungsempfehlungen/Call to Actions sollten ebenfalls einheitlich und eindeutig sein, zum Beispiel: „Jetzt Tipps zur barrierefreien Gestaltung lesen“.
  • Bild: Adobe Stock - peerapong

    8) Mehr Kontrast bei visuellen Inhalten

    Insbesondere neurodiverse Menschen und alle, die eine eingeschränkte Sehkraft haben und über keinen Screen­reader verfügen, wissen kontrastreiche Beiträge sehr zu schätzen. Überdies gilt:

  • Vermeiden Sie zur Unterstützung von Menschen mit Farbschwäche die Farbkombinationen Rot-Grün, Hellgrün-Gelb, Blau-Lila, Blau-Grau, Grün-Grau, Grün-Blau, Grün-Braun, Grün-Schwarz.
  • Setzen Sie Blinklichter mit Vorsicht ein. Sie sind zwar aufmerksamkeitsstark, können aber epileptische Anfälle auslösen.
  • 9) Optimale Schriftgröße und -art

    Auch mit der Wahl der richtigen Schrift können Sie für bessere Lesbarkeit sorgen.

  • Wählen Sie eine schlichte Schriftart ohne Serifen sowie eine gut lesbare Schriftgröße. DIN 5008 empfiehlt zum Beispiel Arial in 11 Punkt.
  • Vermeiden Sie in jedem Fall kunstvolle Schriftarten sowie spezielle Zeichen oder Formatierungen.
  • 10) Kritikfähig bleiben – und bereit zur Optimierung

    Selbst nach langer Vorbereitung sind Fehler in Posts oder anderem Content nie ganz zu vermeiden. Daher gilt:

  • Nehmen Sie Kritik zur Barrierefreiheit ernst und nutzen Sie sie zur Optimierung Ihres Contents.
  • Machen Sie gravierende Fehler öffentlich, inklusive Entschuldigung und Richtigstellung.
  • Nutzen Sie hilfreiche Tools zum Erstellen von Social-­Media-Content, etwa Swat.io, Hootsuite oder SocialHub.
  • Mehr zum Thema Barrierefreiheit und Social Media können Sie auch in Episode 5 des REHADAT-Podcasts hören: 

    Der Rehadat-Potcast:
    www.rehadat.de/mediathek/podcast/#BarrierefreiheitSocialMedia

    Die Transkription der Podcast-­Folge:
    www.rehadat.de/mediathek/podcast/episode-05/

    Mehr zu barrierefreien Social Media:
    www.talentplus.de/inklusion-­gestalten/digitale-teilhabe/barrierefreiheit-auf-social-media/

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