Die Partnerschaft zwischen den wichtigsten Akteuren der hessischen Bildungslandschaft hat sich bewährt. Neben Wirtschaftsorganisationen und Gewerkschaften sind auch die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, kommunale Spitzenverbände und die Landesregierung beteiligt
Landesregierung betont Gleichwertigkeit von Berufs- und Hochschulbildung
Ministerpräsident Boris Rhein betonte bei der Unterzeichnung: „Eine gute und fundierte Berufsausbildung ist ein solides Fundament für die Zukunft. Die berufliche Ausbildung ist ein Schlüssel, der jungen Menschen viele Türen öffnet. Auf der anderen Seite stellt der zunehmende Fachkräftemangel Wirtschaft und Gesellschaft vor wachsende Herausforderungen. Einen besonderen Fokus legt die Hessische Landesregierung deshalb auf die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung – Stichwort: kostenloser Meister – und auf die Stärkung der beruflichen Orientierung.“
Fünf Schwerpunkte für die Zukunft der Ausbildung
Die verlängerte Vereinbarung konzentriert sich auf fünf zentrale Handlungsfelder: Zunächst soll die Attraktivität der dualen Ausbildung weiter gesteigert werden. In den vergangenen Jahren konnte bereits erfolgreich demonstriert werden, dass die Berufsausbildung eine gleichwertige Alternative zum Studium darstellt.
Ein zweiter Fokus liegt auf der kontinuierlichen Qualitätssteigerung. Durch verbesserte Lernortkooperationen und begleitende Beratungsangebote sollen optimale Bedingungen für erfolgreiche Abschlüsse geschaffen werden.
Die berufliche Orientierung bildet den dritten Schwerpunkt. Dabei sollen nicht nur Schulen und Betriebe enger zusammenarbeiten, sondern auch Eltern und Bezugspersonen aktiv eingebunden werden, da sie maßgeblichen Einfluss auf die Berufswahl junger Menschen haben.
Besondere Aufmerksamkeit erhalten benachteiligte Zielgruppen. Spezielle Förderprogramme und individuelle Betreuung sollen Jugendlichen mit erschwerten Startbedingungen den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern.
Als fünfter und neuer Aspekt wird die aktive Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Wandel aufgenommen. Die Ausbildung soll nicht nur aktuelle Bedürfnisse erfüllen, sondern auch auf künftige Herausforderungen durch Digitalisierung und demografischen Wandel vorbereiten.
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori erklärte: „Die duale Ausbildung ist eine der tragenden Säulen unseres Bildungssystems. Sie bietet jungen Menschen einen praxisnahen und zukunftsfähigen Einstieg in den Beruf – eine wichtige Basis für ein erfülltes, erfolgreiches Erwerbsleben. Zudem trägt sie zur Fachkräftesicherung in Hessen bei. Durch die Fortsetzung des Bündnisses Ausbildung Hessen übernehmen wir als Partner Verantwortung für ein qualitativ hochwertiges und an den realen Bedingungen der betrieblichen Praxis ausgerichtetes Ausbildungssystem."
240.000 fehlende Fachkräfte bis 2030
Die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht Heike Hofmann, Hessens Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales: „Prognosen zufolge fehlen auf dem hessischen Arbeitsmarkt bis 2030 etwa 240.000 Fachkräfte. Dem Bereich Aus- und Weiterbildung kommt dadurch eine noch größere Bedeutung als ohnehin schon zu. Mit unserem Bündnis übernehmen wir Verantwortung für die Ausbildungslandschaft in Hessen und zeigen, welche Bedeutung das Thema für uns als Landesregierung hat. Für qualitativ hochwertige Ausbildungen sind gute Rahmenbedingungen unerlässlich – und die wollen wir weiter verbessern. Denn mit finanziell reizvollen, praxisnahen und flexiblen Möglichkeiten, hier einen Beruf erlernen zu können, sichern wir den Fachkräftenachwuchs für Hessen und damit die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft.“
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