Über Grenzen hinweg: Azubis in den EU-Mitgliedsstaaten sollen Möglichkeiten zur stärkeren Vernetzung bekommen.
Die Europäische Ausbildungsallianz (EAfA) ist eine Plattform für eine Vielzahl verschiedener Interessengruppen, die die folgenden zentralen Ziele verfolgt: die Qualität, das Angebot und die Attraktivität von Lehrlingsausbildungen in Europa zu stärken und gleichzeitig die Mobilität von Lehrlingen zu fördern. Diese Maßnahmen werden durch nationale Verpflichtungen und freiwillige Zusagen seitens der Interessenträger unterstützt. Im Juli 2020 hat EU-Kommissar Nicolas Schmit die erneuerte EAfA ins Leben gerufen, um der Lehrlingsausbildung neue Impulse zu verleihen.
Sechs strategische Prioritäten für die Zukunft der Ausbildung
Die erneuerte EAfA basiert auf sechs strategischen Prioritäten, die im Paket zur Förderung der Jugendbeschäftigung vom 1. Juli 2020 festgelegt wurden. Diese Prioritäten haben die Beteiligten mithilfe von EU-Dokumenten und -Strategien, insbesondere dem Europäischen Rahmen für eine hochwertige und nachhaltige Lehrlingsausbildung, entwickelt:
Ein stärkeres Engagement der Mitgliedstaaten und Unternehmen für eine hochwertige und wirksame Lehrlingsausbildung durch nationale Ausbildungskoalitionen.
Anreize für die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) bei der Bereitstellung eines stabilen Angebots an hochwertigen und wirksamen Lehrlingsausbildungen schaffen
Die Mobilisierung lokaler und regionaler Behörden als Katalysatoren für die Lehrlingsausbildung innerhalb des lokalen Unternehmensumfelds
Die Stärkung des sozialen Dialogs durch eine aktivere Beteiligung der nationalen Sozialpartnerorganisationen
Die proaktive Einbeziehung der europäischen Ausschüsse für den sektoralen sozialen Dialog im Bereich der Lehrlingsausbildung mit dem Ziel einer Einigung über gemeinsame sektorale Zusagen
Die Unterstützung der Vertretung von Auszubildenden in den Mitgliedstaaten durch Neubelebung des Netzwerks Europäischer Auszubildender.
Vielfältige Mitglieder für ein gemeinsames Ziel
Neben den nationalen Regierungen gehören zur EAfA auch Unternehmen und Unternehmensverbände, Industrie-, Handels- und Handwerkskammern, Schul- und Berufsbildungseinrichtungen, Jugend- und gemeinnützige Organisationen, regionale und lokale Behörden, Sozialpartner, Berufsverbände und -netzwerke sowie Forschungsinstitute und Denkfabriken.
Die Europäische Ausbildungsallianz ist eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Lernen aus bewährten Praktiken. Sie ermöglicht den Mitgliedern, Partner zu finden, Veranstaltungen zu bewerben, neue Ideen und Aktivitäten zu entwickeln und Zugang zu aktuellen Nachrichten und Instrumenten in der Lehrlingsausbildung zu erhalten.
Der Allianz können alle EU-, EFTA- und Bewerberländer sowie Interessenvertreter aus diesen Ländern beitreten. Diese breite Mitgliederbasis schafft ein starkes Netzwerk, das unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen bündelt.
Die Europäische Ausbildungsallianz ist eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Lernen aus bewährten Praktiken.“
Konkrete Vorteile für alle Beteiligten
Lehrlingsausbildung vereinfacht den Übergang von der allgemeinen und beruflichen Bildung ins Arbeitsleben. Sie vereint eine betriebliche mit einer schulischen Ausbildung, deren erfolgreicher Abschluss zu einer national anerkannten Qualifikation führt. Lehrlinge erlernen wertvolle berufliche Fähigkeiten in einem professionellen Umfeld und erhöhen somit ihre künftige Beschäftigungsfähigkeit.
Die Unternehmen, die Lehrstellen anbieten, profitieren wahrscheinlich von einem Reingewinn aus ihrer Investition. Dies kann sich bereits während der Lehrlingsausbildung einstellen oder kurz danach, indem das Unternehmen eine voll ausgebildete Arbeitskraft beschäftigt.
Forschungserkenntnisse sprechen dafür, dass Länder mit starken Berufsbildungs- und Ausbildungssystemen niedrigere Jugendarbeitslosigkeitszahlen aufweisen. In vielen Fällen besteht ein Vertragsverhältnis zwischen dem Arbeitgeber und dem Auszubildenden, und die geleistete Arbeit wird vergütet.
Die EAfA fördert Jugendbeschäftigung und unterstützt das Ziel der Jugendgarantie, während sie gleichzeitig das Missverhältnis zwischen dem Angebot und der Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt reduziert.
Die Allianz bietet über die Online-Bibliothek, Online-Schulungsmodule und die EAfA-Podcast Reihe zahl-reiche Aktivitäten zu hochwertiger und wirksamer Lehrlingsausbildung.“
Erfolge und innovative Aktivitäten
Die EAfA hat EU-Mitgliedsstaaten, aber auch EFTA- und EU-Beitrittsländer sowie eine große Anzahl von Interessenvertretern für eine qualitative Lehrlingsausbildung mobilisiert. Sie hat das Netzwerken vereinfacht und die Kooperation und den Austausch von vorbildlichen Praktiken angeregt. Cedefop und die Europäische Stiftung für Berufsbildung (ETF) haben zudem strategische und fachkundige Unterstützung geleistet.
Die Allianz hat ebenso zur Bewusstseinsschärfung über die Vorteile der Lehrlingsausbildung beigetragen. Im Rahmen der erneuerten EAfA nehmen die Mitglieder an Aktivitäten zum Wissensaustausch wie Live-Diskussionen, Webinaren und hochrangigen Veranstaltungen teil.
Die Allianz bietet über die Online-Bibliothek, Online-Schulungsmodule und die EAfA-Podcast-Reihe zahlreiche Aktivitäten zu hochwertiger und wirksamer Lehrlingsausbildung. Diese Ressourcen stehen sowohl Ausbildungsverantwortlichen als auch Auszubildenden zur Verfügung und schaffen eine gemeinsame Wissensbasis für die berufliche Bildung in Europa.
Der Text ist im Original auf der Website der Europäischen Kommission erschienen (Quelle siehe untenstehender Link).