„Während meiner Ausbildung war die Unterstützung in der Kommunikation mit anderen Menschen für mich besonders wichtig. Hier im BBW wurde die Kommunikation gezielt mit mir geübt, z. B. durch das Sozialkompetenztraining oder die Autismusgruppe. Diese Angebote haben mir sehr geholfen, sicherer im Umgang mit anderen zu werden. Barrierefreiheit bedeutet für mich, dass ich in meinem Ausbildungsalltag ungestört meine Aufgaben durchführen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist die Gestaltung meines Arbeitsplatzes: Es wurde ein Platz gefunden, an dem ich nicht vom Licht geblendet werde und in Ruhe arbeiten kann. Diese Anpassung hat einen großen Unterschied gemacht und mir geholfen, mich besser zu konzentrieren. Damit Unternehmen inklusiver und barrierefreier werden, sollten sie mehr auf die individuellen Besonderheiten von Auszubildenden mit Behinderungen eingehen. Ich brauche manchmal eine Pause, um an die frische Luft zu gehen. Wenn Unternehmen solche Bedürfnisse berücksichtigen, schaffen sie ein Umfeld, in dem man sich wohlfühlen und erfolgreich arbeiten kann.
Jeremy, 18 Jahre, Ausbildung zum Fachpraktiker für Büromanagement, Berufsbildungswerk (BBW) im Oberlinhaus gGmbH, Potsdam
„Während meiner Ausbildung war der Psychologische Dienst im BBW besonders wichtig. Die Mitarbeiter*innen nutzen keine strenge Kommunikation, was mir sehr geholfen hat. Ich musste mich im Unterricht nicht melden wie in der Schule, sondern konnte sprechen, wenn es sich für mich richtig anfühlte. Das hat mir den Druck genommen.
Für mich bedeutet Barrierefreiheit, dass die Mitarbeiter*innen sich um das Wohlbefinden der Auszubildenden bemühen. Im BBW wurde auf meine persönlichen Belange eingegangen und diese so angepasst, dass ich mich wohlfühlen konnte. Ich brauche eine Umgebung, die mir zugewandt ist und in der ich respektiert werde.
Unternehmen sollten auf die individuellen Bedürfnisse der Auszubildenden achten, um Barrieren abzubauen – sowohl psychisch als auch physisch. Eine unterstützende Atmosphäre und angepasste Rahmenbedingungen können einen großen Unterschied machen.“
Lukasz, 18 Jahre, Ausbildung zum Fachpraktiker für Büromanagement, Berufsbildungswerk (BBW) im Oberlinhaus gGmbH, Potsdam

„Für mich bedeutet Barrierefreiheit, dass ich in meiner Ausbildung überall hinkomme, ohne dass ich jemanden um Hilfe bitten muss. Ich möchte selbstständig sein und alles alleine machen können. Mir ist wichtig, dass ich mich im ALBBW gut bewegen kann. Die Fahrstühle und großen Räume sind super! Es gibt überall genug Platz zum Arbeiten und die barrierefreien Toiletten sind auch für mich geeignet. Außerdem gibt es hier einen Ärztlichen Dienst, falls mal etwas sein sollte. In der Mensa bekomme ich Unterstützung, wenn ich beim Essen Hilfe brauche. Die Fachförderung hilft mir nicht nur beim Lernen, sondern auch bei anderen Dingen, die mir wichtig sind. Besonders toll finde ich, dass ich regelmäßig Physiotherapie bekomme, die mir sehr viel bringt. Es wäre schön, wenn Unternehmen mehr auf Menschen mit Behinderung achten würden. Ich habe schon oft erlebt, dass Gebäude einfach nicht zugänglich waren. Ich finde es unfair, dass man wegen einer Treppe keine Chance auf einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz bekommt.“
Manuel Steger, 20 Jahre, Ausbildung zum Fachpraktiker für Dialogmarketing, Annedore-Leber-Berufsbildungswerk (ALBBW) Berlin

„Während meiner Ausbildung ist mir eine barrierefreie Umgebung besonders wichtig. Im ALBBW ermöglichen mir u. a. höhenverstellbare Tische und ein rollstuhlgerechter Bodenbelag, mich frei und unabhängig zu bewegen. Die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die Möglichkeit von Ausweichrouten tragen zusätzlich zur Barrierefreiheit bei. Ich habe jedoch ein paar Verbesserungsvorschläge: Schiebetüren für Schränke wären eine praktische Lösung. Und auch die Fenstergriffe sind für Rollstuhlfahrer oft schwer erreichbar. Neben den baulichen Voraussetzungen unterstützt mich die Fachförderung im ALBBW maßgeblich. Diese Förderung hilft, nicht nur physische, sondern auch psychische und soziale Barrieren zu überwinden und meine persönlichen Ziele zu erreichen. Unternehmen können viel dazu beitragen, inklusiver und barrierefreier zu werden. Schon bei der Stellenausschreibung sollten alle Menschen angesprochen werden, unabhängig von einer Behinderung. Es ist wichtig, dass Unternehmen sich auf Bewerbungen von Menschen mit Behinderung vorbereiten und sich über die verschiedenen Arten von Behinderungen informieren. Es fehlt häufig an Wissen über Behinderungen und es besteht eine gewisse Berührungsangst.“
Andreas Gemeinhardt, 44 Jahre, Ausbildung zum Fachpraktiker für Dialogmarketing, Annedore-Leber-Berufsbildungswerk (ALBBW) Berlin
