Während meiner Ausbildung hatte ich noch keine KI zur Verfügung. Heute nutze ich sie täglich – etwa zum Zusammenfassen von Lerninhalten oder um Verständnisfragen zu klären. Auch bei praktischen Aufgaben wie der Rezeptentwicklung ist sie hilfreich.
Tools wie ChatGPT finde ich sehr intuitiv: Man kann einfach Fragen stellen und bekommt verständliche Antworten, das senkt die Einstiegshürde und macht den Einsatz im Alltag leicht.
Im Betrieb arbeiten wir außerdem mit Prognos, einer KI-gestützten Lösung zur Bestellplanung. Sie wertet Verkaufsdaten, Wetter und Feiertage aus, damit unsere Brotregale optimal gefüllt sind – das erleichtert unsere Arbeit spürbar. Für die Zukunft wünsche ich mir eine KI, die Weiterbildungen individuell und spielerisch gestaltet – angepasst an das Wissen und die Interessen der Mitarbeitenden. Das würde die Bäckerei-Branche bereichern.
Max Baier, 22 Jahre, Ausbildung zum Bäcker, Bäcker Baier GmbH, Herrenberg

Quelle: Frank Erpinar
In meinem Arbeitsalltag nutzen wir verschiedene digitale Tools. Ein Farbmessgerät hilft uns dabei, den passenden Farbton für Kundenfahrzeuge zu bestimmen. Es vergleicht den gemessenen Farbton mit unserer internen Datenbank und schlägt das beste Farbergebnis vor. Dieses kann direkt an die Farbmischanlage übermittelt werden – dort gebe ich nur noch die benötigte Lackmenge ein und die Maschine mischt. Das spart Zeit. Manchmal funktioniert die Technik allerdings nicht reibungslos. Dann müssen wir auf Fachpersonal warten.
Auf dem Tablet lese ich Aufträge, sehe Gutachten, schaue mir Schadensbilder an und dokumentiere Schäden direkt digital. Wenn ich einen kleinen Schaden feststelle, der nicht im Auftrag vermerkt ist, kann ich davon ein Foto mit dem Tablet machen und meinem Vorgesetzten schicken, der das dann direkt korrigiert. In der Ausbildung finde ich zusätzliche KI-Inhalte nicht unbedingt nötig. Der Beruf ist an sich schon sehr anspruchsvoll. Die digitalen Tools, die wir im Betrieb nutzen, sind für jemanden mit Fachwissen selbsterklärend.
Jason Scherer, 21 Jahre, Ausbildung zum Fahrzeuglackierer, Hedin Automotive Saarland GmbH, Saarbrücken

Quelle: Frank Erpinar
In der Meisterschule nutze ich KI-Tools vor allem zur Informationsrecherche – besonders dann, wenn online wenig zu einem Thema zu finden ist. Wir arbeiten mit ChatGPT und lernen im Unterricht, wie man es richtig nutzt: Welche Fragen man stellt, wie viele Infos nötig sind und wie man ein gutes Ergebnis bekommt. Beispielsweise mussten wir einen Ausbildungsplan mit genauen Daten für einen Lehrling erstellen. Dabei verlasse ich mich nie blind auf die Antworten, sondern lese alles genau und prüfe mit meinem eigenen Wissen, ob es Sinn ergibt. KI erleichtert einiges im Alltag, aber sie sollte ein Werkzeug bleiben – nicht das eigene Denken ersetzen. Ich kontrolliere die Ergebnisse immer mit gesundem Menschenverstand. Wir arbeiten auch mit Bild-KIs – dabei testen wir, wie sich Eingaben auf das generierte Bild auswirken. Für die Zukunft wünsche ich mir ein KI-gestütztes Finanztool, das Überweisungen überprüft, Auswertungen vereinfacht und einen besseren Überblick bietet – das würde mir vieles erleichtern. Ich glaube, dass KI besonders im Büro noch wichtiger wird, etwa beim Verfassen von Briefen. Auf der Baustelle ist das Thema noch nicht ganz angekommen, aber auch dort wird es mit der Zeit an Bedeutung gewinnen.
Janick Mensinger, 23 Jahre, Ausbildung zum Maler und Lackierer, Malerwerkstätten Mensinger GmbH, Frankfurt am Main