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KI-gestützte Analysen und die Potenziale in der Personalentwicklung

Mit Künstlicher Intelligenz zu zukunftssicheren Kompetenzen

Vor diesem Hintergrund forscht das Fraunhofer IRB an anwendungsorientierten Lösungen, die auf datenbasierten Analysen beruhen. Ein Beispiel hierfür ist EcoNa, der Eco­TalentNavigator, der durch den Einsatz moderner KI-Technologien wie maschinellem Lernen und Natural Language Processing (NLP) fundierte Einblicke in aktuelle und zukünftige Anforderungen des Arbeitsmarkts ermöglicht.

Warum Kompetenzanalysen wichtig sind

Kompetenzanalysen spielen eine Schlüsselrolle, da sie es Unternehmen erlauben, sowohl bestehende als auch zukünftig benötigte Qualifikationen präzise zu erfassen. Daten­basierte Kompetenzanalysen ermöglichen eine fundierte Personalplanung, indem sie aufzeigen, welche Qualifika­tionen gefragt sind und wo Skill-Gaps bestehen (Keitel u. a., 2024). Auch der McKinsey HR-Monitor (2024) betont die Notwendigkeit strategischer, datenbasierter Kompetenz­planung, um gezielt Weiterbildungen und interne Entwicklungspfade zu gestalten.

Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels wird es zunehmend wichtiger, die Potenziale der eigenen Belegschaft systematisch zu erkennen und gezielt zu fördern. Hierbei gewinnen die Konzepte des Upskilling und Reskilling — also die Erweiterung und Umorientierung vorhandener Kom­petenzen – an zentraler Bedeutung:

Reaktionsfähigkeit auf den Arbeitsmarkt: Die Anfor­derungen an Kompetenzen ändern sich schnell. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden sich rund 44 % der Fähig­keiten von Beschäftigten verändern (World Economic Forum, 2023). Unternehmen müssen flexibel und vorausschauend agieren, um auf diese Entwicklungen zu reagieren.

Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit: Durch gezielte Weiterbildungs- und Umqualifizierungsmaßnahmen können bestehende Qualifikationslücken geschlossen und gleich­zeitig die Innovationskraft nachhaltig gestärkt werden. Studien zeigen, dass Unternehmen, die aktiv in Weiter­bildung investieren, langfristig resilienter und erfolgreicher sind (OECD, 2021).

Fachkräftesicherung: Deutschland verliert bis 2030 bis zu vier Millionen Erwerbstätige (Bundesinstitut für Berufsbildung, 2024). Angesichts dieses schrumpfenden Talentpools unterstützen systematische Kompetenzanalysen und darauf aufbauende Weiterbildungsstrategien Unternehmen dabei, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu sichern und langfristig zu erhöhen.

Forschung und Praxis vereint

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es von großer Bedeutung, die Kompetenzanforderungen der Zukunft zu erkennen, um Kompetenzlücken zu identifizieren. Die systematische Analyse großer Datenmengen — beispielsweise aus Stellenanzeigen und branchenspezifischen Informationsquellen – bildet die Grundlage zur präzisen Identifikation von Kompetenzanforderungen. Erst ein solcher evidenzbasierter Ansatz ermöglicht es zuverlässig, Trends frühzeitig zu erkennen und Veränderungen in den Kompetenzprofilen einzelner Branchen und Berufen sichtbar zu machen. Eine datenbasierte Analyse für strategische Entscheidungen wird in der Personalentwicklung daher immer bedeutender. Das Fraunhofer IRB forscht im Rahmen des Projekts Global Upskill an EcoNa, einem Instrument, das einen praxisnahen Zugang zum aktuellen Status quo auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht und gleichzeitig konkrete Entwicklungspotenziale für die Zukunft aufzeigen kann.

EcoNa: Ein datenbasierter Ansatz für die Kompetenz­entwicklung

Hierfür werden modernste KI-Technologien angewendet, um mit EcoNa relevante Arbeitsmarktdaten, etwa aus Stellenanzeigen, systematisch auszuwerten. Dabei kommen nicht nur generative Sprachmodelle, sondern auch klassische Methoden des Maschinellen Lernens zum Einsatz. Auf Basis dieser Datenanalysen werden fundierte Trendprog­nosen erstellt, die Unternehmen dabei unterstützen, früh­zeitig zu erkennen, welche Fähigkeiten in Zukunft verstärkt gefragt sein werden. Diese datengestützte Herangehensweise verschafft nicht nur Klarheit über die derzeitige Markt­situation, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die strategische Weiterentwicklung der Mitarbeitenden und des eigenen Geschäftsmodells. Darüber hinaus werden detaillierte Einblicke in branchenspezifische Anforderungen möglich, sei es in traditionellen Industrien oder in zukunftsweisenden Geschäftsfeldern. Unternehmen profitieren von wissenschaftlich fundierten Prognosen, die ihnen helfen, den dynamischen Kompetenzbedarf frühzeitig zu ­adressieren. Entscheidungen werden auf Basis umfang­reicher, empirisch erhobener Daten getroffen, was zu einer besseren Planung und Umsetzung strategischer Personalmaß­nahmen führt.

EcoNa nutzt Künstliche Intelligenz, um relevante Arbeitsmarktdaten systematisch auszuwerten — und daraus fundierte Trendprognosen für die Personal­entwicklung abzuleiten.“

Wissen und Kompetenz als Schlüsselfaktoren der Zukunft

Der Blick in die Zukunft zeigt, dass die Twin Transition, also die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung, auch weiterhin zentrale Impulse für die Arbeitswelt liefern wird. Die EU-Kommission und aktuelle Studien (z. B. Trevisan u. a., 2024) zeigen, dass für die Umsetzung der Klimaziele digitale und grüne Kompetenzen miteinander verknüpft werden müssen. Damit verändern sich Qualifikationsanforderungen in nahezu allen Branchen: Es braucht sowohl technisches Fachwissen als auch digitale Grundkompetenzen und soziale Fähigkeiten. Hierfür braucht die Forschung eine datenbasierte Grundlage, um diese Entwicklung systematisch zu erfassen, sie zu bewerten und anschließend Handlungsmaßnahmen abzuleiten.

Mithilfe von EcoNa werden nicht nur aktuelle Kompetenzen erfasst, sondern auch zukünftige Trends prognostiziert. Diese Erkenntnisse eröffnen Chancen, die weit über die reine Personalentwicklung hinausgehen und zu einer ganzheit­lichen Transformation in der Unternehmensführung bei­tragen können. EcoNa steht als Beispiel für den erfolg­reichen Einsatz von KI in der Personal- und Kompetenzentwicklung. Indem datenbasierte Erkenntnisse mit strate­gischen Maßnahmen verknüpft werden, können sich Unter­nehmen proaktiv auf die zukünftigen Herausforder­ungen des Arbeitsmarktes einstellen. Unternehmen, die diese fundierten Analysen nutzen, erfüllen nicht nur die aktuellen Anforderungen des Marktes, sondern ebnen auch den Weg in eine zukunftssichere, digital geprägte Unter­nehmenslandschaft.

Das Schaubild zeigt auf, wie das ­­­­­­­­Tool EcoNa wirken kann.

­­(Quelle: Fraunhofer IRB)

Das Schaubild zeigt auf, wie das ­­­­­­­­Tool EcoNa wirken kann.

Kompetenzanalysen spielen eine Schlüsselrolle, da sie es Unternehmen erlauben, sowohl bestehende als auch zukünftig benötigte Qualifikationen präzise zu erfassen.“

Katrin Jochum
Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fraunhofer IRB

Dr. Uwe Remer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer IRB

Wie funktioniert EcoNa technisch?

EcoNa nutzt Künstliche Intelligenz, um große Mengen an Arbeitsmarktdaten, bspw. Stellenanzeigen, automatisiert auszulesen und zu analysieren. Dabei kommen Verfahren des Maschinellen Lernens und der sogenannten „natür­lichen Sprachverarbeitung“ (Natural Language Processing, NLP) zum Einsatz. Diese Technologien helfen, relevante Kompetenzen aus unstrukturierten Texten zu erkennen, Trends zu identifizieren und Kompetenzprofile systematisch miteinander zu vergleichen. So lassen sich beispielsweise Lücken zwischen aktuellen Qualifikationen und zukünftigen Anforderungen („Skill Gaps“) sichtbar machen — datenbasiert, aktuell und branchenspezifisch.

Weitere Informationen finden Sie unter:

irb.fraunhofer.de/de/leistungen/transformation/econa.html

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