Davor kamen die Teilnehmenden der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft zum finalen Vorbereitungstreffen im Juli noch einmal in Erfurt zusammen. Gemeinsam bereiteten sie sich dort mit ihren Bundestrainer*innen auf die Weltmeisterschaft der Berufe vor. Auf dem Programm standen neben organisatorischen Details, Workshops und Teambuilding-Aktionen auch das von Sportpsychologen durchgeführte Mentaltraining. Denn nicht nur die fachliche, sondern auch die mentale Vorbereitung der Teilnehmer*innen ist essenziell für den Erfolg während der Meisterschaft.
Der Erfolg des Teams ist darüber hinaus auch aus anderen Gründen eine Teamleistung, die bereits viel früher beginnt, wie Michael Hafner, Vorstandsvorsitzender von WorldSkills Germany, betonte: Er merkte beim finalen Vorbereitungstreffen an, dass „die Anerkennung der Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung mit der akademischen“ die umfängliche Wertschätzung von Gesellschaft und Politik bedürfe. Er fügte hinzu: „Damit wir künftig weiter vorne mit dabei sind, setzt voraus, dass die bisherige Förderung von Talenten in Deutschland weiter gestärkt werden muss. Neben unserem dualen Bildungssystem als Grundlage erfordert dies zusätzliches Engagement für die Entwicklung von Fachkräften und die Unterstützung von Bildungseinrichtungen für das Lernen im Wettbewerb.“
Motivation bis in die Haarspitzen
Rückenwind hin oder her, an Selbstbewusstsein mangelt es den deutschen Teilnehmenden nicht. So lautet zum Beispiel das Motto von Paul Glesmann, der in der Disziplin Cloud Computing antreten wird: „Go big or go home.“ Er möchte die WorldSkills als Gelegenheit nutzen, „meine Fähigkeiten mit anderen talentierten Fachleuten zu messen und internationale Erfahrungen zu sammeln. Mich motivieren der Wettbewerbsgeist und die Chance, mein Können auf globaler Ebene zu präsentieren.“ Er erhofft sich, sein „technisches Können zu vertiefen, neue Technologien kennenzulernen und ein internationales Netzwerk aufzubauen. Zudem steigert die Teilnahme an einem solchen renommierten Wettbewerb meine berufliche Reputation“, wie er anmerkt.
Die 20-jährige Anna Telle, die in der Disziplin Gesundheits- und Sozialbetreuung an den Start geht, hat ebenfalls große Ziele: „Mit der WM will ich meine Grenzen ausloten, neue Perspektiven schaffen und mich sowohl fachlich als auch menschlich weiterentwickeln.“ Sie denkt bereits an die positiven Learnings, die sie dank ihrer Teilnahme an den WorldSkills in Lyon mitnehmen wird, zum Beispiel in Form von „Resilienz gegen den enormen Stress und Druck, der auf einem lastet, welche ich erhoffe in dieser Zeit aufbauen zu können. Die Techniken und Erfahrungen, die ich bis jetzt in der gemeinsamen Zeit mit WorldSkills machen durfte, werden mir ein Leben lang zur Seite stehen und positiv in Erinnerung bleiben. Ich hoffe dies weiter ausbauen zu können.“
Der Stuckateur Franz Lehnert bringt es prägnant auf den Punkt: „Weil es nichts Besseres gibt, als sich in seinem Beruf mit den Besten der Welt zu messen“, antwortet er auf die Frage nach seiner Motivation. Die richtige Bühne für beeindruckende Leistungen aus der beruflichen Bildung sind die WorldSkills im französischen Lyon allemal, wie auch Hubert Romer, Offizieller Delegierter und Geschäftsführer von WorldSkills Germany, unterstreicht: „Man kann die brillanten Höchstleistungen der Wettkämpferinnen und Wettkämpfer nicht hoch genug bewerten: Sie kämpfen über vier Tage hinweg in ihren Berufsfeldern und müssen beeindruckende Projekte erstellen. Sie zeigen über alle Berufsfelder hinweg Exzellenz und Spitzenleistungen. Der Volksmund nennt die Wettbewerbe auch gerne die ‚Olympischen Spiele der Berufe‘. Das sagt schon vieles aus.“
Teamspirit bis ins Letzte
Viel über den Zusammenhalt des Team Germany sagt der gemeinsame Weg der Teilnehmenden und Bundestrainer*innen aus. Die intensive Wettbewerbsphase, geprägt durch die gemeinsamen Vorbereitungstreffen, beginnt bereits bei der gemeinschaftlichen Anreise – und das mit möglichst geringem ökologischen Fußabdruck: Das Team Germany wird geschlossen mit einem Mannschaftsbus am 5. September von Mannheim aus nach Lyon anreisen und auch wieder gemeinsam mit dem Bus am 16. September zurückkehren – dann hoffentlich voller unvergesslicher Eindrücke der stolzen Teilnehmenden und mit vielen Medaillen im Gepäck. Die ganze WorldSkills- Family drückt die Daumen für eine gelungene Veranstaltung!
Berufliche Exzellenz auf einen Blick
Die WorldSkills Lyon ist die 47. Weltmeisterschaft der Berufe – das größte Event zur beruflichen Bildung und Kompetenzentwicklung der Welt. Insgesamt 1.400 Teilnehmende aus mehr als 70 Ländern und Regionen treten in 59 Wettbewerbsdisziplinen den Wettstreit um die Medaillen an.
Die Teilnahme der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft an den WorldSkills Lyon 2024 erfolgt in Kooperation von WorldSkills Germany e. V. und den Fachverbänden und Wirtschaftspartnern. Sie wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Darüber hinaus ist Mewa als Presenterpartner von WorldSkills Germany offizieller Partner der Deutschen Berufe- Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft der Berufe. In drei Jahren wird die Europameisterschaft der Berufe, die ebenfalls alle zwei Jahre stattfindet, gemeinsam von Deutschland und Luxemburg veranstaltet. Erstmals tragen damit zwei Nationen den europäischen Berufswettbewerb aus. 150.000 Besucher*innen und 800 europäische Spitzenfachkräfte werden zu den EuroSkills Düsseldorf 2027 erwartet.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.worldskillsgermany.com/hall-of-fame/worldskills-lyon-2024/