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Wie aus einem einfachen Auftrag beständiges Engagement für die berufliche Bildung wurde

Vom Lieferanten zum Enthusiasten

„2010 übernahm ich die Firma Panhans-Maschinenbau aus Sigmaringen und integrierte die Marke in das zuvor neu gegründete Unternehmen HO/KU/BE/MA – Maschinenbau. Die Marke Panhans steht für hochwertige Standardmaschinen für die Holzbearbeitung im Premium-Bereich“, erklärt Reinhold Beck. Und so landete die Anfrage als Lieferant für Tischlereimaschinen für die EuroSkills 2012 in Spa, Belgien, buchstäblich auf seinem Tisch – und es entwickelte sich aus dem Dienstleisterverhältnis ein tiefgreifendes Engagement für die berufliche Bildung. Aber der Reihe nach: Das Unternehmen lieferte Maschinen nach Belgien, wo sie bei der Europameisterschaft vor Ort von Firmengründer Reinhold Beck und einem Angestellten betreut wurden. Der Firmenchef erinnert sich: „Ich kannte die WorldSkills vorher gar nicht. Ich habe den Wettbewerb und den WorldSkills-Spirit mit allem Drum und Dran dort erst kennengelernt. Die Wettkämpfe, die Stimmung – das war schon etwas ganz Besonderes und hat mich direkt in den Bann gezogen.“ 

Engagement bei Berufswettbewerben 

Offensichtlich wirkte diese erste Berührung mit internationalen Berufswettbewerben nachhaltig: Über die Zeit intensivierte sich die Zusammenarbeit. „Seitdem habe ich den Bezug und Kontakt nie ganz verloren: Ich habe WorldSkills immer wieder verfolgt. Irgendwann haben wir die Trainer der Tischler betreut und haben unsere Arbeitstische für deren Teilnehmer zur Verfügung gestellt. Das war der Startschuss für unsere langfristige Unterstützung“, berichtet er. Dabei rückte für Reinhold Beck ein weiterer Aspekt in die Betrachtung: Durch die regelmäßige Beobachtung und Unterstützung der Wettbewerbe vertiefte sich auch sein Verständnis für die Anforderungen und Bedürfnisse der Branche. Heute ist die Reinhold Beck Maschinenbau GmbH Mitglied von WorldSkills Germany und unterstreicht damit das langfristige Engagement des Unternehmens für die Förderung von Talenten im Handwerk.

Fokus auf Berufsorientierung und Nachwuchsförderung 

Und diese Wertschätzung kommt nicht von ungefähr: Das Unternehmen legt großen Wert auf die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses. Als aktiver Ausbildungsbetrieb bildet das Unternehmen kontinuierlich Azubis aus, sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich. „Mir sind die Themen Ausbildung und Nachwuchs wichtig“, sagt er. Auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden wird stark gefördert; viele haben Technikerausbildungen absolviert oder sich anderweitig im Beruf weiterentwickelt. Der Gründer betont die Wichtigkeit, junge Menschen für Handwerksberufe zu begeistern und sie zu motivieren, in diesen Berufen zu bleiben. Er hebt hervor, dass das Handwerk vielfältige Karrieremöglichkeiten bietet, von der praktischen Arbeit bis hin zu anspruchsvollen technischen und planerischen Aufgaben. „Das ist auch das Interessante an den WorldSkills, dass der Leistungsgedanke gefördert wird, sich messen mit internationalen Kollegen. Das ist sehr erfreulich, wenn dann ein paar mit einem Titel nach Hause kommen – davor habe ich großen Respekt“, unterstreicht der Firmenchef. Man merkt, er brennt für sein Metier – dieses Feuer bringt er auch in die WorldSkills- Gemeinschaft, das Handwerk ganz allgemein und besonders für seinen Berufsstand ein.

Herausforderungen und Chancen 

Sein Engagement für die Branche zeigt sich auch auf anderem Wege: Erst in diesem Jahr hat er die Schreinertage in Baden-Württemberg ausgerichtet. 60 Aussteller, 720 angemeldete Betriebe und rund 1.400 Teilnehmende – eine Mammutaufgabe für den Betrieb. „Aber eben auch eine wichtige Veranstaltung fürs Handwerk“, sagt er. „Veranstaltungen wie diese bieten eine Plattform für den Austausch über wichtige Themen. Diskutiert werden aktuelle Trends in der Holzbearbeitung, technologische Entwicklungen wie der Einsatz von KI in der Produktion sowie rechtliche Aspekte des Handwerks. Auch Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung und Fragen der Nachfolgeregelung in Handwerksbetrieben stehen im Fokus.“

Reinhold Beck sieht in der Förderung des Handwerksnachwuchses nicht nur eine Notwendigkeit für die eigene Unternehmenszukunft, sondern auch eine Chance für junge Menschen. Mit seinem Engagement bei WorldSkills und in der regionalen Handwerksszene trägt er aktiv dazu bei, Menschen für die vielseitigen und zukunftsträchtigen Berufe zu begeistern – wie jüngst einen ehemaligen erfolgreich im Ausland tätigen Bankenmanager, der schon immer Schreiner sein wollte. Jetzt macht er seine Ausbildung zum Wunschberuf, um den Ausbildungsbetrieb später übernehmen zu können. Seine Hobelbank stammt von Reinhold Beck – und vielleicht fließt von da auch ein klein wenig WorldSkills-Spirit mit ein.