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Die VDI GaraGe — Lernfabrik für Wissenschaft und Technik

So wie einst Steve Jobs

Ein umfangreiches Angebot hierzu bietet die VDI GaraGe. Wenn man weiß, dass das „VDI“ für den „Verein Deutscher Ingenieure e. V.“ steht und die „Garage“ auf große Ideen und Erfin­dungen verweist, die in Garagen ihre Anfänge fanden, dann wird schnell klar, dass hier, im Südwesten Leipzigs, auf 2.500 Quadratmetern ebenfalls Großes entstehen kann.

Ausgestattet mit modernen und digitalen Werkstätten und Laboren, birgt das mit gläsernen Wänden verkleidete Fabrikgebäude eine ganze Palette an MINT-Themen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, schulische Institutionen und Familien. In der GaraGe wird gebohrt, gesägt und gefeilt, es werden Wasser- und Energieexperimente durchgeführt und es werden smarte Technologien in Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft beleuchtet, allen voran: die Künstliche Intelligenz. Doch diese Beispiele sind nur ein kleiner Teil von dem, was einen in der GaraGe erwartet.

Praxisnahe Themen liegen vorn

Geschäftsführerin Friderike Biren­heide kann bei den nachgefragten Angeboten einen Trend erkennen: „Themen, die einen starken Alltags­bezug haben oder sich mit Zukunfts­technologien beschäftigen, wecken besonders großes Interesse. Dazu gehören zum Beispiel Programmieren, Robotik, 3D-Druck und natürlich ein Besuch in unserer Porsche Erlebniswerkstatt.“

Durchgeführt werden die Kurse und Workshops von Pädagog*innen mit langjähriger Berufserfahrung. Der zum Teil spielerische Zugang zu komplexen technischen und naturwissenschaft­lichen Themen fördert dabei nicht nur das Interesse, sondern auch das Selbst­vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Der Prozess von der ersten Idee bis hin zum etablierten Angebot beginnt häufig mit der Fragestellung nach dem „Wie?“, sprich: „Wie kann ein Thema wie KI für junge Menschen greifbar gemacht werden?“ In der Konzeptphase werden zunächst pädagogische, tech­nische und organisatorische Rahmenbedingungen geklärt, bevor es in eine Pilotphase geht, inklusive Feedback von Teilnehmenden und Lehrkräften.

„Erst wenn das Angebot didaktisch, technisch und logistisch tragfähig ist, wird es in unser reguläres Portfolio auf­genommen“, berichtet Friderike Biren­heide. „Auch Kooperationen spielen eine große Rolle — gemeinsam mit Partnern lassen sich innovative Ideen häufig schneller realisieren.“

Themen, die einen starken Alltagsbezug haben oder sich mit Zukunftstechnologien beschäftigen, wecken besonders großes Interesse.“

Mehr Nachhaltigkeit in der Förderung

Für eine erfolgreiche Umsetzung der Themen ist die GaraGe zu großen Teilen auf Fördergelder, öffentliche Mittel und Stiftungsgelder angewiesen. Vieles konnte in den vergangenen Jahren mit unterschiedlichen Projekten aus dem Bundesministerium für Bil­dung und Forschung (BMBF) sowie mit Europageldern und Mitteln aus den Kommunen angestoßen werden. Den­noch: „Wir sehen, dass viele Projekte auf kurzfristige Förderzeiträume begrenzt sind“, so die Geschäftsfüh­rerin. „Nachhaltigkeit — sowohl inhaltlich als auch finanziell — ist dadurch oft schwer zu gewährleisten. Wir beobachten übrigens mit Sorge den Trend, ­dass viele öffent­liche Mittel im Bildungssektor wieder gekürzt werden.“

Von der GaraGe in die Ausbildung

Neben diesen finanziellen Herausforderungen sieht Friderike Birenheide aber auch die Erfolge, die die GaraGe hervorbringt.

„Viele Jugendliche kommen durch Schulprojekte oder Ferienangebote zum ersten Mal mit bestimmten Berufs­feldern in Kontakt. Wenn sie dann merken, dass ihnen zum Beispiel das Programmieren, Löten oder auch das technische Tüfteln liegt und Spaß macht, wächst der Wunsch, sich be­ruf­lich in diese Richtung zu orientieren.“

Durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region und die berufsorientierenden Formate gelingt es dem GaraGe-Team in einigen Fällen, den direkten Übergang in eine Aus­bildung begleiten zu können.

Robotik steht bei den Besucher*innen hoch im Kurs.

­(Quelle: Marco Prosch)

Robotik steht bei den Besucher*innen hoch im Kurs.

Bildung als Gemeinschaftsaufgabe

Die Frage nach den Wünschen für die Zukunft bringt die Geschäfts­führerin wieder zurück zur Finanzierung. Verständlich, denn damit stehen und fallen alle Projekte. Nicht verwunderlich also der Wunsch nach lang­fristigeren Förderperspektiven, „die es ermöglichen, erfolgreiche Angebote zu verstetigen und strukturell weiterzu­entwickeln. Das würde meines Erachtens erfordern, über Föderalismus­grenzen hinauszudenken und vor allem in der Politik der Bildung einen anderen Stellenwert zu geben. Wir wünschen uns, dass Bildung stärker als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden wird – nicht nur von Schulen, sondern auch von Wirtschaft, Wissenschaft, Zivil­gesellschaft und Politik. Die Heraus­forderungen der Zukunft — sei es Digi­talisierung, Fachkräftemangel oder nachhaltige Entwicklung — erfordern gemeinsames Handeln.“

Für die VDI GaraGe wünscht sich Friderike Birenheide weiterhin die Möglichkeit, innovative Lernorte zu gestalten, junge Menschen — unabhängig von Herkunft und Bildungsbiografie — zu begeistern und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Dafür kurbelt das GaraGe-­Team seit nunmehr über 20 Jahren eine Menge an. Regelmäßige Ferienkurse, Azubi-Talks und Familienwerkstätten sind auch hier nur ein kleiner Auszug. Es bleibt also viel in Bewegung in der GaraGe, wo hoffentlich auch in Zukunft ganz Großes entstehen kann.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.vdi-garage.de