Sie empfiehlt deshalb ausbildenden Unternehmen, den berufsbildenden Schulen sowie den Kammern konkrete Maßnahmen.
Stellschraube: Betriebliche Ausbildung
Bei der Arbeit mit Auszubildenden ist es ratsam, den eigenen Führungsstil regelmäßig zu hinterfragen, zu analysieren und adäquat zu optimieren. Mögliche Ansätze sind dabei Kombinationen aus transaktionaler und transformationaler Führung in Verbindung mit Ansätzen aus den Neurowissenschaften (z. B. Neuroleadership), achtsamkeitsbasierter Führung und mentaler Potenzialentfaltung, bei welcher der Mensch mit seinen Werten, Bedürfnissen und Zielen im Mittelpunkt steht. Des Weiteren sollten in der Ausbildung für Ausbilder/ innen (ADA-Qualifizierung) in allen Handlungsfeldern Voraussetzungen und Maßnahmen einer digitalen Planung und Durchführung aufgenommen werden.
Stellschraube: Berufliche Schulen
Auch hinsichtlich der Berufsschulen gilt es, Veränderungen vorzunehmen. So sollten die Zulassungsbestimmungen für ein Wirtschaftspädagogik-Studium angepasst werden, u. a. mit der Forderung nach einer beruflichen Ausbildung im Vorfeld. Das Lehramts- Curriculum sollte eine Erhöhung der Stundenzahl für die Qualifizierung von sozialen Kompetenzen vorsehen, um mit den Wünschen und Haltungen der Auszubildenden gut zurechtzukommen. Außerdem sollte eine Verstärkung der Netzwerkbildung mit ausbildenden Unternehmen erfolgen. Auch ist die Einführung von neuen Fächern im Lehrplan der beruflichen Ausbildung sinnvoll.
Stellschraube: Kammern und Prüfungswesen
Um betriebliche Ausbildungen ganzheitlich zu transformieren, ist es ratsam, wenn es auch zu Veränderungen bei den Kammern und dem dort angesiedelten Prüfungswesen kommt. Im Einzelnen bedeutet dies beispielsweise die Verstärkung einer kontinuierlichen Qualifizierung der Prüfer/innen – gerade auch im Umgang mit digitalen Medien. Es gilt auch die ehrenamtliche Prüfungstätigkeit auf den Prüfstand zu stellen und in Zukunft eventuell eine adäquate Honorierung entsprechend der Qualifikation und des Aufwands zu schaffen, um die Qualität nachhaltig sicherzustellen. Hier könnten Verbände wie z. B. der Berufsausbilder-Verband für eine neutrale Bewertung im Sinne einer Akkreditierung zwischengeschalten werden.
Fazit
Wenn alle drei zuvor genannten Stellschrauben in der beruflichen Ausbildung überprüft, neu gedacht und verändert werden, hat die berufliche Ausbildung dank des Treibers Corona die Chance, wirklich nachhaltig und auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie auf: www.worldskillsgermany.com/de/blog/2021/04/18/transformation-in-der-ausbildung
Informationen zum Bundesverband Deutscher Berufsausbilder auf www.bdba.de